astronomus,
astronimus,
der
; -/-i.
›Astronom, Sternkundiger, jemand, der Sonnen- und Mondfinsternis berechnet‹, mit offenem Übergang zu ›Astrologe, Sterndeuter, jemand, der aus der Konstellation der Himmelskörper auf persönliche Verhältnisse und überpersönliche geschichtliche Ereignisse schließt und Voraussagen darüber macht‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. astrologus
Belegblock:
Schade, Sat. u. Pasqu.
3, 53, 17
(wmd.
1521
): die pronosticaz, so der hochberümptest astronimus, so bei unsern zeiten gelebt [...] gemacht.
Allg. Schau-Buͤhne
51, 13
(Frankf.
1699
): Tycho Brahe, ein Daͤnischer Edelmann / und unvergleichlicher Astronomus seiner Zeit.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
62, 30
(osächs.
, 2. H. 14. Jh.
): di sich vorsten uf das gestirne, astronimi.
Sachs
4, 73, 4
(Nürnb.
1554
): Es beschreibet Ptholomeus, | Der weyt berümbt astronomus, | Inn seinem viergetheilten buch | [...] | Da er thaylet das menschlich leben | In siben thayl, und thaylt das eben | Nach dem einfluß und firmament | Der siben planeten genendt | Luna. Venus, Mercurius, | Mars, Sol, Jupiter, Saturnus | Und darinn yedes alters zeit | Einem der planeten zu geyt, | Der das selb alter auff der fart | Regiert nach seyner natur und art.
Ebd.
23, 273, 28
(1565
): So pin ich ain astronimus, | Erkenn zukunftig finsternus | An sun und man durch das gestirn. | Darnach kan ich den practizirn, | Ob kunftig sey ain fruchtpar jar | Oder dewrung und kriegs-gefar | Und sunst manigerley kranckheit.
Sudhoff, Paracelsus
8, 240, 23
(1530
): der astronomus urteilt nicht, heißt niemants bös noch gut, allein die zeichen verkünt er on urteil der personen.
Guth, Gr. Alex.
102
; Sudhoff, a. a. O.
14, 219, 25
; Schaer, Pyr.-Thisbe-Sp. II,
123, 1123
; Golius
155
.