arzen,
arznen
(vereinzelt auch
ärznen,
arzenen
), V.
1.
›jn. (auch: sich) / etw. (z. B. ein Tier, eine Wunde) medizinisch behandeln, heilen; sich als Arzt betätigen‹; auch ütr.: ›jn. von Seelenpein befreien; (der Seele) Heil, Erlösung bringen‹; vgl.
arzenei
1; 2, arzneien
.Bedeutungsverwandte:
arzeneien
gesundmachen
heilen
Syntagmen:
jn.
(z. B. den kranken / diener / knecht, die person,
auch: sich
) a., ein ros, die sele a., etw.
(z. B. die krankheit, den schaden
) a.
; j.
(Subj.) a.
; jn. umsonst a.
; auch substantiviert.Wortbildungen
arzung
den knecht um die a. ausrichten
).Belegblock:
Kurz, Waldis. Esopus
3, 62, 1
(Frankf.
1557
): EIn Doctor thet ein Krancken Artzen | So lang, biß jm vergieng das fartzen.
Kehrein, Kath. Gesangb.
1, 360, 34
(Nürnb.
1631
): Solche contemplation, | Dringt der Seel zu Hertzen, | Daß sie wurd entzuͤnd darvon, | Fragt nach keinem Schmertzen, | [...] | Wer will sich da legen drein, | Heylen oder aͤrtzen.
Bihlmeyer, Seuse
52, 3
(alem.
, 14. Jh.
): ich wil [...] in denne arznen und gesunt gemachen.
Barack, Teufels Netz
10440
(Bodenseegeb.
, 1. H. 15. Jh.
): kunnend arznan die alten | Und segnan die ungestalten.
V. Anshelm. Berner Chron.
3, 73, 2
(halem.
, n. 1529
): vertrat der husvater priol Unser Frowen, arznet den Jaͤtzer und ofnet im etliche wunderfitzikeiten.
Maaler
30v
(Zürich
1561
): Ein wunden oder schaden Artznen oder heilen. [...]. Er hat alles versuͦcht sein kranckheit zuͦ Artznen oder zeheilen. [...]. Ye mer man Artznet ye boͤser es wirt.
Rot
291
(Augsb.
1571
): Artznen oder Artzneien, heylen / gsundmachen / kranckheit verhuͤten das sie nit komme / die so albereit da vertreiben.
Bihlmeyer, a. a. O.
51, 21
; Barack, a. a. O.
2157
; Beer, Die Reformation Kaiser Sigmunds.
1933, 125, 11
; Schwäb. Wb.
1, 334
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
17
; Schweiz. Id.
1, 496/97
.2.
›Wein künstlich verbessern, panschen‹; zu
arzenei
5.Belegblock:
Rwb
1, 836
; Schweiz. Id.
1, 497
(14. Jh.
).