1
armen,V.;
für Bed. 2 vereinzelt ärmen.
1.
›arm werden (hinsichtlich materieller Güter oder persönlicher Qualitäten), verarmen; aus eigener Entscheidung arm leben‹; vgl.
arm
(Adj.) 1; 3, armern
.Gegensätze:
2
reichen
Syntagmen:
menschen a. miteinander
; im geiste a.
; an gut / wirde / freude a.
Belegblock:
Helm, H. v. Hesler. Apok.
2612
(nrddt.
, 14. Jh.
): Der imme geiste irwarmet | Und selbwillen armet.
Klein, Oswald
3, 23
(oobd.
, 1. H. 15. Jh.
): armt si an wirden oder an güt, | so ist si doch der bosshait allzeit reich.
Ebd.
43, 8
: Ich bin verellendt also ser, | an freuden müss ich armen.
Haltaus, Liederb. Hätzlerin
1, 103, 15
; 105, 8
; Schwäb. Wb.
1, 321
; Schweiz. Id.
1, 456
.2.
›jn. arm machen‹; zu
arm
(Adj.) 1; vgl. armern
.Belegblock:
Fischer, Brun v. Schoneb.
3483
(md.
, Hs. um 1400
): trunkenheit kan nicht irbarmen | trunkenheit di richet den armen | trunkenheit di armet den richen.
Buch Weinsb.
5, 138, 26
(rib.
, 1578
/79
): Hut euch, drin sticht unstede geluck, | Es reicht, es armt, get oft zurück.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 236, 3
(Hagenau
1534
): Almusen geben armet nicht / Ubel gut das reichet nicht.
Henisch
108
; Dietz, Wb. Luther
1, 116
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
17
; Schweiz. Id.
1, 456
.3.
›jn. quälen, erniedrigen‹; vgl. am ehesten
arm
(Adj.) 11.Belegblock:
Gille u. a., M. Beheim
216, 70
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): Seit euch [keczer und toren] got also quelt und armt | und sich nit uber euch erparmt.