anzal,
die
;-Ø/-
;der
.1.
›Anzahl (von Zählbarem), Menge, Quantität (auch von Wiegbarem)‹.Bedeutungsverwandte:
2
mas
1
acht
Belegblock:
Schottelius. HaubtSprache
127, 7
(Braunschweig
1663
): Teutsche Stammwoͤrter / welche meist alle einsilbiges lautes sein / [...] von treflicher Anzahl [...] bequem zur ableitung [...] geschikt.
Luther. Hl. Schrifft.
2.Mose 5, 18
(Wittenb.
1545
): So gehet nu hin vnd frönet / Stro sol man euch nicht geben / Aber die anzal Ziegel solt jr reichen.
Mayer, Folz. Meisterl.
18, 154
(nobd.
, v. 1496
): So Got Jhesus | An anzal end und steten | Hie auff erden tut setten, | Macht hungers pus.
Barack, Zim. Chron.
2, 647, 9
(schwäb.
, M. 16. Jh.
): Sie [nonne] het zum ofternmal ain anzal nach der reihen abgefertiget.
Mell u. a., Steir. Taid.
28, 3
(m/soobd.
, 1568
): das schenist mel auch in gueter und merer anzal u. maß.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
73, 2
(oobd.
, 3. Dr. 15. Jh.
): lyeß in der Turckh pey dem leben und schatzt inn umb eyn antzal weyser phardt.
Küther, UB Frauensee
415, 32
; Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil.
20, 138, 17
; Chron. Augsb.
1, 122, 9
; 7, 496, 13
; 8, 74, 14
; Dietz, Wb. Luther
1, 107
; Rwb
1, 790
; Schwäb. Wb.
1, 286
.2.
›Verhältnis, Quote, Schlüssel, nach dem etw. festgesetzt wird‹.Phraseme:
nach anzal
›anteilig‹ (dazu bdv.: vgl. anteilig
3).Belegblock:
Chron. Mainz
1, 144, 27
(rhfrk.
, 15. Jh.
): so sie nach irem anzale an den obgenanten 500 g. zu geben schuldig gewest sint.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
264, 18
(thür.
, 1474
): der muß billichin alle dorffrechte nach antczal der guter unde des dorffis gewonheyt thun.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil.
20, 169, 3
(schles.
, 1509
): soll demselbigen sein lohn nach anzahl abgezogen werden.
Mon. Boica, NF.
1, 247, 23
(nobd.
, 1. H. 15. Jh.
): dieselben guͤlt hat man geteylt jerlichen zu geben und sovil nach anczal abgeslagen.
Müller, Alte Landsch. St. Gallen
177, 3
(halem.
, 1525
): das ein herr von Sant Gallen [...] mit andern schuldner sich bezahlen lassen und als wol nach anzal verlieren als ander schuldner.
Chron. Augsb.
2, 257, 13
(schwäb.
, Hs. 16. Jh.
): wie vil ieglicher [...] nach gleicher anzal solt hingeben, kern, roggen etc.
Bastian, Runtingerb.
2, 147, 34
(oobd.
, 1402
): von dem wolt er mir geren geben nach anzal, waz mir gepuͤrt.
Chron. Mainz
1, 144, 33
; Grosch u. a., a. a. O.
310, 4
; Küther, UB Frauensee
344, 7
; Helbig, Qu. Wirtsch.
2, 159, 22
; Chron. Nürnb.
1, 116, 21
; 184, 11
; 4, 231, 27
; Mon. Boica, NF.
2, 1, 32, 8
; Pfeiffer, Frk.-bay. Landfr.
171, 13
; Memminger Chron. C
8, 19
; Chron. baier. Städte. München
490, 31
; Bastian, a. a. O.
2, 114, 2
; Pfälz. Wb.
1, 300
; Rwb
1, 790
.3.
›Anteil an etw., anteiliger Betrag, anteilige Menge, Quantität von etw.‹; Metonymie zu 2.Bedeutungsverwandte:
teil
anteil
Syntagmen:
die a. geben
(oft) / bezalen / ausschicken / andeuten / fordern
; mit der a. vergenugung tun
; a. des volkes / geldes / zinses.
Belegblock:
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
115, 32
(thür.
, 1474
): so hat her met syner anczal, soviel als yme zcu gebene zcugeborte, dem genanten Jacuffen Sulczen [...] vorgnogunge getan.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil.
20, 104, 27
(schles.
, 1479
): das eyn iczlicher gewerke [...] seine anczal volkomlich hynder den genanten Johannem Berger [...] legen sal.
Lexer, Tucher. Baumeisterb.
202, 6
(nürnb.
, 1464
/75
): so haben doch die mulner [...] ir ieder sein anzall doran geben.
Pfeiffer, Frk.-bay. Landfr.
261, 21
(nobd.
, 1407
): daz wir unser anzal auf den nehsten freytag [...] dem lantfride ze dienen hie außschicken wöllen.
Boos, UB Aarau
278, 1
(halem.
, 1440
): er solt mit inen stúren, sin hilff und anzal geben nach sinr hab.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
122, 18
(oobd.
, 3. Dr. 15. Jh.
): Die muesten all ir antzall zu rossen oder zu fuessen in das veldt schickhen.
Winter, Nöst. Weist.
4, 406, 16
(moobd.
, Hs. A. 17. Jh.
): sollen gedachte paurn einen tag nach liechtmesn zu der obrigkeit erscheinen, alda soll iedem sein anzall holz angedeütet.
Wyss, Limb. Chron. AI,
100, 13
; Cirullies, Rechtsterm. Anh.
1981, 95
; Grosch u. a., a. a. O.
243, 26
; Loose, Tuchers Haushaltb.
120, 12
; Lexer, a. a. O.
270, 22
; 318, 34
; Mon. Boica, NF.
1, 240, 27
; 2, 1, 39, 5
; 179, 30
; Chron. Nürnb.
5, 635, 11
; Rennefahrt, Zivilr. Bern
5, 6
; Ders., Stadtr. Bern
506, 3
; Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu.
1, 33, 14
; Unger, Richtes Stig
18, 18
; Chron. baier. Städte. München
490, 1
; Bad. Wb.
1, 66
; Rwb
1, 790
; Schwäb. Wb.
1, 286
.4.
›Währung‹.Belegblock:
Chron. Augsb.
2, 419, 11
(schwäb.
, Hs. 16. Jh.
): 3456 guldin unser anzale marggrauf Albrechten von Branndemburg um die fryhait.
Pfeiffer, Frk.-bay. Landfr.
324, 9
(nobd.
, 1428
): dedimus 51 gulden neu unserer anzal von der eynung wegen zu der goltfasten zu pfingsten.
Ebd.
175, 6
.5.
›Steuer‹; speziell: ›Abzugssteuer‹; ›Besitzveränderungssteuer‹.Bedeutungsverwandte:
allgemein: vgl. anschlag
abfart
abzug
Belegblock:
Rwb
1, 790
; Schwäb. Wb.
1, 286
; Dief./Wü.
75
.6.
›Frondienst‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. 3
acht
achtenschnit
3
achtung
ackerdienst
ackerrobot
amptsdienst
Belegblock:
Luther. Hl. Schrifft.
1. Kön. 5, 13
(Wittenb.
1545
): Salomo legt einen anzal auff gantzes Jsrael / vnd der anzal war dreissig tausent Man.
7.
›(Besitzbeeinträchtigung) durch Einspruch‹.Belegblock:
Rwb
1, 790
.