ansitzen,
V., unr. abl.
1.
›an Bord eines Schiffes gehen‹.Gegensätze:
vgl. abstehen
absteigen
Belegblock:
McClean, Havich
5074
(moobd.
, Hs. 15. Jh.
): sy sassen zu den poten an, | mit freẅden füren sy von dan | mit gescherter segel ruet.
Turmair
4, 987, 11
(moobd.
, 1522
/33
): Das erst sein her [...] sas an am wasser, so durch Paris rint.
Ebd.
985, 14
.2.
›festsitzen, festkleben‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. ansetzen
Belegblock:
Maaler
20v
(Zürich
1561
): Angesaͤssner vnflat / an deß menschẽ haut.
3.
›sitzen, seinen Platz haben‹; als Synekdoche: ›Gericht halten‹; ›wohnhaft, ansässig sein‹.Belegblock:
Maaler
26v
(Zürich
1561
): zeoberst Ansitzen / Der fürnemst sein / oder über ander erhebt.
Rwb
1, 729
.4.
›an einer bestimmten Stelle, oft im fremden Felde, mit dem Grubenbau beginnen‹.Wortbildungen:
ansitzer
Belegblock:
Ermisch, Sächs. Bergr.
15, 3
(osächs.
, o. J.): Nu dy gewerken siczen an und varn iren stollen unde sinken lichtlocher doruf.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
121, 24
(omd.
, 1548
): Obgleich gewercken in einem erbstollen mit gebeuden einkomen und ansiczen.
Weizsäcker, Graupn. Bergb.
237, 32
(osächs.
, 1541
): das sie mugen ansizen in iren mossen und mugen das art treiben biß in ire mossen.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil.
20, 212, 9
(schles.
, 1519
): Sy mogen auch allerlei ertzt suchen [...], auch schechte grueben stollen auffslaen und ansitzen noch bergwergs ordenung.
Ebd.
215, 29
(1520
): sol er alzeidt ungewegerdt vorgonnen, das die gewergkschafft [...] mogen auf sollichen orten ansitzen.
Löscher, a. a. O.
119, 16
; Weizsäcker, a. a. O.
77, 16
; Wutke, a. a. O.
21, 107, 2
; Veith, Bwb.
25
; Patocka, Salzwesen.
1987, 118
.5.
›ein Amt antreten‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. ansetzen
Belegblock:
Rwb
1, 729
.