anlachen,
V.
1.
›jn. anlachen, lachend ansehen, jm. zulachen; e. S. (z. B. der Schönheit) freundlich lachend gegenüberstehen‹; zu
1
lachen
1.Bedeutungsverwandte:
vgl. angienen
anschmollen
Wortbildungen:
anlacher.
Belegblock:
Quint, Eckharts Trakt.
112, 6
(E. 13.
/A. 14. Jh.
): kêret den rücke der menscheit und daz antlitze ze gote, [...] und lachet den himelschen vater ane.
Gille u. a., M. Beheim
162, 425
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): Als du die cheuschen rain juncfra | auf muterlicher schas alsa | [...] | mit dein spilenden augen | An lachet sunder taugen.
Thiele, Minner. II,
21, 228
(Hs. ˹wobd.
, 15. Jh.
˺): sie mit roseletem munnd | in trulich wurd an lachen.
Ebd.
22, 80
: wen eyns eyn wyflich wyf anlacht | in gunsten und in guetlicheyden, | geschach dem eyn van minnen leyde, | daz muͦez balde als eyn blich verzwynden.
Bihlmeyer, Seuse
545, 20
(alem.
, 14. Jh.
): din kint, daz dich, sin zarten muͦter, dicke in siner kintheit so lieplich hǎt an gelachet.
Cirurgia H. Brunschwig
4rb, 37
(Straßb.
[1497
]): als da ain vater sein kind twingt mit starken slegen daz es in an lacht.
Roloff, Brant. Tsp.
1296
(Straßb.
1554
): Das der jüngling hatt tag und nacht | Auff mein haußfrauw sunder acht | Dann lacht sie / so lacht er sie an.
Enders, Eberlin
1, 63
(Basel
1521
): Wann die baͤttel münch vff der kantzel kriegen vnd haderen, woͤllen ire fryheit, ire oͤrden mit anlachen des volcks bestriten.
Koppitz, Trojanerkr.
1357
(halem.
, Hs. E. 14. Jh.
): Wen in der junge anne lachtt, | Sin lib von laide erkrachtt.
Fischer, Eunuchus d. Terenz
154, 16
(Ulm
1486
): Gar senfftmütigklich unnd lieplich lacht die magt die frauwen an.
Sappler, H. Kaufringer
29, 38
(schwäb.
, Hs. 1472
): die schön ist aller welt gir. | gott sie selber hat gemacht. | sie würt lieblich angelacht | von mannen und von frawen.
Quint, Eckharts Pred.
2, 469, 3
; Bihlmeyer, a. a. O.
85, 11
; Lauchert, Merswin
22, 28
; Rieder, St. Georg. Pred.
62, 17
; 62, 19
; Voc. inc. teut.
b ijr
; Maaler
22v
; Dietz, Wb. Luther
1, 89
.2.
›jn. anstrahlen, anlachen im ütr. Sinne (von Gegenständen, Zuständen, Haltungen usw. gesagt)‹; zu
1
lachen
1.Bedeutungsverwandte:
vgl. anscheinen
Belegblock:
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch
2867
(rhfrk.
, um 1405
): Da Aristotules also geredt hatte, | Wijßheit yn angelachet hait.
Valli, Baldemann
102
(rhfrk.
/nobd.
, um 1350
): Wiz hermelin was drunder | Gefutirt und gemachit. | Sus wiz daz wiz anlachit | An libe und auch an wete blang.
Roloff, Brant. Tsp.
525
(Straßb.
1554
): Wen glück senfftiglich anlachen thuͦt | Der luͦg und halt sich wol inn huͦt.
Sappler, H. Kaufringer
24, 67
(schwäb.
, Hs. 1472
): das er [alevanz] manigen lachet an, | dem er nicht vil guotes gan.
Quint, Eckharts Pred.
2, 467, 4
; Maaler
22v
; Dietz, Wb. Luther
1, 89
.