amacht
(nur 1 Beleg mit
onmacht
), die
;-Ø/-e
+ Uml., auch: -Ø
+ Uml.1.
›Bewußtlosigkeit, Ohnmacht‹; offen zu 2; vgl.
amächtig
1.Bedeutungsverwandte:
vgl. onmacht
Syntagmen:
a. dem schlaf gleich sein; in a. (nieder-)fallen / liegen
(je mehrmals), etw. gut sein für a., aus der a. sein, jm. von a. gebresten, von a. niederseigen; starke a.
Belegblock:
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
127, 24
(rhfrk.
, um 1435
): Die konnigynne viel dicke jn amacht vor dem konnig.
Euling, Kl. mhd. Erz.
363, 5
(nobd.
, E. 15. Jh.
): der her het gesicht ein lang zeyt | und lag in einer amacht so swer | das yderman meint, er gestorben wer.
Wiessner, Wittenw. Ring.
9669
(ohalem.
, 1400
/8
): Ein stärkeu ammacht in gevie, | Das er wol ein halben tag | Sam ein andrer toter glag.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
509, 7
(moobd.
, 1473
/8
): Sein diener zuckten in ab dem wal – | in amacht lag er ain weyl ungesunder.
Bihlmeyer, Seuse
87, 20
; 143, 6
; Wiessner, a. a. O.
5229
; Vetter, Schw. zu Töß
97, 29
; Bachmann, Haimonsk.
11, 32
; 183, 6
; Brandstetter, Wigoleis
221, 30
; Chron. Augsb.
4, 388, 13
; Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
9, 7
; 357, 27
; 426, 11
; Fichtner, a. a. O.
345, 5
; Spiller, Füetrer. Bay. Chron.
123, 3
; Weber, Füetrer. Poyt.
329, 3
.2.
›(physische) Entkräftung, Schwäche, Erschöpfung‹; vereinzelt auch ütr.: ›Unvermögen, Machtlosigkeit‹; vgl.
amächtig
3.Bedeutungsverwandte:
müde
die
), schwindel
unkraft
onmacht
Syntagmen:
heis baden bringen a., sinne verlieren a., die a. berüren
(›betreffen‹); a. jm. zugehen; der a. an sich empfinden; etw. gut sein für / wieder a.; in a. die sele aufgeben; vor a. umfallen; grosse a.
Belegblock:
J. W. von Cube. Hortus
123, 10
(Mainz
1485
): want sye [frucht] hait inne yr vergifft vnd darvmb ist eß doden vñ kurtzen den athem vñ brenget groiß amecht vnd eyn kalten sweyß.
Mayer, Folz. Meisterl.
6, 98
(nobd.
, v. 1496
): Do mir sulchs wart bekant, | Einr amacht ich an mir enpfant.
Sachs
13, 541, 8
(Nürnb.
1559
): mit geschlossen henden | In anmacht ich an diesen enden | Auch mein trawrige seel auff-gab.
Rennefahrt, Wirtsch. Bern
572, 28
(halem.
, 1695
): Wellicher [...] gesellen einiche swuͤr oder gotslestrung taͤtte, die unsrem hern gott und siner wirdigen muͤter ir gelider, liden, ammacht [...] beruͤrend.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
151, 20
(oobd.
, 1349
/50
): der pisem ist guot für den swintel und wider des herzen ômacht und auch wider des hirns und der lebern und des magen unkraft.
Sachs
13, 360, 23
; Mayer, a. a. O.
1, 229
; Schade, Sat. u. Pasqu.
1, 143, 612
; Chron. Augsb.
5, 199, 19
; Pfeiffer, a. a. O.
357, 27
; 426, 11
; 475, 2
; Voc. inc. teut.
a viijr
; Wrede, Aköln. Sprachsch.
112
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