allerding,
allerdinge,
allerdingen,
allerdings,
Adv.;
alle Bildungen begegnen mit ungefähr gleicher Häufigkeit. Die Bedeutung 3 ist nur für
allerding
, Bedeutung 4 nur für
allerdings
belegt.
1.
›ganz und gar, durchaus, gänzlich, vollständig‹; offen zu 2.
Bedeutungsverwandte:
gar
 3; vgl.
2
al
(Adj.) 4,
aller
 1,
allich
 4.

Belegblock:

Gropper. Gegenw.
18r, 13
(
Köln
1556
):
hat er [der Herr] die Figur des Osterlambs allerdinge vffgehebt.
Karsten, Md. Paraphr. Hiob
2095
(
omd.
,
1338
):
Daz ich diser pyne loz | Gar aller dinge wurde.
Luther, WA
33, 206, 16
(
1531
):
ehr hat sie fur den kopff gestossen undt die Suppen aller dienge versaltzen.
Chron. Augsb.
2, 394, 7
(
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
mit begern, in seiner burgerrecht pflicht allerding ledig zů zelen.
Dierauer, Chron. Zürich
198, 12
(
halem.
,
15. Jh.
):
Die truben wotent nit allerdings rif werden.
Bachmann, Haimonsk.
128, 31
(
halem.
,
1530
):
do kam er aller dingen von sinnen.
Gerhard, Hist. alde e
5472
;
5556
;
Karsten, a. a. O.
1522
;
Buck, U. v. Richent. Chron. Conz.
81, 25
;
Barack, Zim. Chron.
1, 155, 20
;
325, 18
;
Maaler
13r
;
Henisch
45
;
Dietz, Wb. Luther
55
;
Wrede, Aköln. Sprachsch.
97
;
Vorarlb. Wb.
1, 60
;
Schwäb. Wb.
1, 137
.
2.
›in jeder Hinsicht, in allen Stücken‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
allenthalben
 5,
allerlei
 2,
allerwegen
 4.

Belegblock:

Bömer, Pilgerf. träum. Mönch
4986
(
rhfrk.
,
um 1405
):
Als ich allerdinge gestalt was | Mynen weg zu gan.
Luther, WA
30, 2, 30, 18
(
1529
):
weil [...] die meinung des schreibers aller dinge verkeret [...] ist.
Chron. Augsb.
7, 427, 34
(
schwäb.
,
vor 1564
):
wolt er im nit allain aus obligender leibsnot, sonder auch allerdings widerumb zuͤ vorigem gewalt verhelfen.
Dierauer, Chron. Zürich
162, 8
(
halem.
,
1415
/
20
):
das selb Núw Raͮthus was aller dingen us berait uf sant Goͤrgen tag.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron.
173, 20
(
moobd.
,
1478
/
81
):
Er was in nöten keck, manlich, witzig und lebt aller ding fürstlich.
3.
›beinahe, so gut wie‹.

Belegblock:

Wrede, Aköln. Sprachsch.
97
;
Schwäb. Wb.
1, 137
.
4.
›allerdings, hingegen, andererseits‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
3
aber
 4.

Belegblock:

Heidegger. Mythoscopia
19, 22
(
Zürich
1658
):
Nun wil die Gelehrte allerding beduncken / daß selbige herkommen von dem garstigen Abgott Como.