algemein,
Adj.;
in adverbialer Verwendung vereinzelt
algemeiniglich.
1.
›allumfassend, allgemein, durch nichts eingeschränkt‹.
Syntagmen:
a. glaube
(mehrmals),
die a. frolockung / kirche
(attributivisch vorangestellt).

Belegblock:

Karsten, Md. Paraphr. Hiob
11656
(
omd.
,
1338
):
Got der pynege mich des war | Nicht an varnder hab alleyne, | Sunder Got ouch algemeyne | Mich mache myner kinder an.
Kehrein, Kath. Gesangb.
2, 549, 4
(
Bautzen
1561
):
In allgemeinem glauben stetz, | Gehorsamlich wilfaren.
Maaler
13r
/v;
Henisch
45
;
Wrede, Aköln. Sprachsch.
101
.
2.
›gesamt, etw. insgesamt, in seiner Gesamtheit‹.
Syntagmen:
der a. haufe, die a. bürgerschaft; Christen / volk
(mehrmals) /
welt a.
(meist nachgestellt).

Belegblock:

Chron. Köln
1, 235
(
rib.
, Hs.
A. 15. Jh.
):
Sus geinck sente Vrsula die reyne | sprechen ir volck algemein.
Karsten, Md. Paraphr. Hiob
10603
(
omd.
,
1338
):
daz ist wol bekant | Gar der werlde algemeyne.
Valli, Baldemann
405
(
nobd.
,
um 1350
):
Ich mein sie allegemeine, | Die keiser nicht alleine: | Die graven, frien, fursten.
Chron. Augsb.
9, 80, 13
(
schwäb.
,
1544
/
5
):
daß reich und arm von der allgemainen burgerschafft ire vorgeher in den räten sitzen haben.
Kehrein, Kath. Gesangb.
1, 107, 34
;
Wrede, Aköln. Sprachsch.
101
;
Henisch
45
.
3.
›gemeinsam, alle angehend‹.

Belegblock:

Chron. Augsb.
7, 265, 19
(
schwäb.
, zu
1552
):
damit ir zuͤ disem algemainen werck als getreue, ehrliche, manhafte leut [...] gůte fürderer und nit hinderer erfunden werdet.
Ebd.
280, 11
:
zuͤ diser, der geschlechter allgemainen sachen und handlung.
Maaler
13r
/v;
Henisch
45
.
4.
›zur großen Masse gehörig, gewöhnlich‹.

Belegblock:

Preuss. Wb. (Z)
1, 116
.