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albe (in rib. Texten auch
alf
), die
;-/-n
(-en
);aus
lat.
alba
›weißes Gewand‹
(Georges 1, 291
).›weißes Gewand, Chorhemd, das von Geistlichen und Ministranten getragen wurde‹; auch Teil des Königs- und Kaiserornates; speziell: ›Albe‹, ein knöchellanges Untergewand aus weißem Leinen, ein Teil des priesterlichen Meßgewandes.
Bedeutungsverwandte:
˹chorrok
mesgewand
Syntagmen:
die a. anlegen
(mehrmals) / antun; jm. die a. abnemen
(als Zeichen der Aberkennung der Priesterweihe); a. bedeuten etw.; in a. bekleidet sein; gürtel / leinwand zu der a.
Belegblock:
Ziesemer, Marienb. Ämterb.
133, 16
(preuß.
, 1439
): 2 alben den ministranten.
Ermisch, UB Chemnitz
436, 24
(osächs.
, 1541
): II diaconn rock sampt ihrenn zugehorunge als humeralenn albenn gurtlenn.
Reichert, Gesamtausl. Messe
20, 1
(Nürnberg
um 1480
): Die albe bedeut das weysse lange kleyd [...]. Die albe bedeut auch dy herlichkeyt und reynigkeit, dy der priester an im haben solt.
Adrian, Saelden Hort
9774
(alem.
, Hss. E. 14.
/15. Jh.
): zwen engel in zwain albun | da sach si sitzen wol beklait.
Chron. Augsb.
4, 299, 1
(schwäb.
, 1530
): Der kaiser hat angelegt ain alb, handfanen und stol und ain levitenrock.
Mollay, H. Kottanerin
24, 30
(moobd.
, 1439
/40
): machat dem Jungen kung [aln] dar aus sein erstes klaid, das er zu der Heiligen kron solt anlegen. [...] vnd ich machat das klain gevert, die alm vnd die vmeral vnd die stol, vnd den hanntfan vnd die hanntschuech.
Drescher, Hartlieb. Caes.
272, 11
(moobd.
, 1456
/67
): ward er [múnch] angelegt mit alben und stoln und lasz zu der mesz das ew̃angely.
Joachim, Marienb. Tresslerb.
220, 14
; Buch Weinsb.
2, 205, 11
; 3, 272, 4
; Struck, Joh. Pfannstiel
92, 49
; 115, 3
; Gille u. a., M. Beheim
449, 816
; Reichert, Gesamtausl. Messe
19, 12
; Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst
1, 363, 22
; Bächtold, N. Manuel
235, 12
; Drescher, a. a. O.
333, 34
; Reithmeier, B. v. Chiemsee
64, 14
; Henisch
36
; Dietz, Wb. Luther
50
; Wrede, Aköln. Sprachsch.
90
; Goertz, Liturgie.
1977, 224
; 362
; 410
.