abtun,
V.,
unr. Zusammengehörig im Bedeutungsfeld sind 1 und 2; 3-5; 8-11. Zur sehr weitgehenden Ausdifferenzierung der auch rechtssprachlichen Verwendungen (vor allem unter 2, 4, 5, 7) vgl. Rwb 1, 324
-331; zu einer stadtsprachlichen Ausprägung des Feldes: Wrede, Aköln. Sprachsch. 53a
–54a; ausgeprägtes idiolektales Feld bei Dietz, Wb. Luther 33
.1.
›etw. (Kleidungsstücke, auch Zeichen, z. B. einer Würde) ablegen‹.Bedeutungsverwandte
1. Nuance: abziehen
ablegen
Gegensätze:
bekleiden
niederlegen
Belegblock:
Frantzen u. a., Kölner Schwankb.
1, 43, 1
(Köln
um 1490
): He sprach: „Die fayl
[Schleier]
niet aff en do, | Kateringijn, ganck myr fort altzo hant | Zo myner suster“. Bachmann, Haimonsk.
237, 4
(halem.
, 1530
): ich bit dich, daz du disse kleydung abthüegest.
Gille u. a., M. Beheim
99, 879
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): under seinem hute | het ir yeglicher ain peret | und heublein das er nit abtet.
Turmair
4, 904, 20
(moobd.
, 1522
/33
): Er tet oft das römisch und welsch klaid ab, beclaidet sich auf die teutschen monir.
Von Zeichen: ˹ Bömer, Pilgerf. träum. Mönch
5478
(rhfrk.
, um 1405
): Zum aller mynnesten saltu abedun | Und nyderlegen dinen groben stab grune.
Chron. Augsb.
2, 46, 23
(schwäb.
, Hs. 16. Jh.
): der [bischoff] erlabet in, daß sie [kötzer] die gelben creutz abtetten.
Guth, Gr. Alexander
4716
(Hs. ˹oobd.
, E. 14. Jh.
˺): Tu ab daz golt fein | Und daz edel gestain.
˺
2.
›etw. (z. B. eine Haltung) aufgeben, etw. (z. B. eine Gewohnheit) ablegen, von etw. ablassen; auf etw. (z. B. Rechte) verzichten; sich e. S. entziehen, sich von etw. freimachen, sich e. S. / e. P. entledigen‹; Ütr. von 1.Bedeutungsverwandte:
ablegen
verzeihen
ablassen
Syntagmen
meist mit Gen. d. P. oder S., refl.: sich der hochfart / fure / lüge / liebe / rede / e / geselschaft / welt / metze / dirne, des werkes / wuchers / glaubens / geldes / reiches / gewaltes / regimentes / kindes / weibes a.
; selten mit Akk.: die klage / missetat / arglist / gewonheit a.
; feste Wendung: hand a.
Belegblock:
Große, Schwabensp.
146a
, 32 (Hs. ˹nd.
/md.
, um 1410
˺): Man sol de wůchere manen, daz Se sich des wůchers abe tůn.
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.
20249
(preuß.
, um 1330
/40
): waz er wart darûf gemant | [...] | daz er sich abetête | und vorzigge der geschicht.
Quint, Eckharts Trakt.
45, 16
(E. 13.
/A. 14. Jh.
): swer wil komen ze mir, der sol sîn selbes ûzgân und verzîhen und sol sîn criuze ûfheben, daz ist: er sol abelegen und abetuon allez, daz criuze und leit ist.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
963
(rib.
, 1444
): Dat yr de werelt neit sere en prijst | Ind uch der zo male doit ave.
Wyss, Limb. Chron. U
140, 36
(mfrk.
, 1387
): alse dicke dez not ist, alle argelist unde geverde abegetan.
Henschel u. a., Heidin
1673
(nobd.
, um 1300
): Vrow tvt evch der fvr abe.
Vetter, Pred. Taulers
218, 12
(els.
, 1359
): lúte die einer valscher lidikeit phlegent und tůnt sich aller wúrklicheit ab.
Bihlmeyer, Seuse
431, 13
(alem.
, 14. Jh.
): Tůnt úch abe menschlicher heimliche, so werdent ir gewerlich innen goͤttelicher heimliche.
Adrian, Saelden Hort
4338
(alem.
, Hss. E. 14.
/15. Jh.
): so wil ich wider | zů dir keren als der knab, | mich tůn óder ding ab, | der doch mag werden nieman sat.
Chron. Augsb.
2, 366, 35
(schwäb.
, Hs. 16. Jh.
): so wöll er furo davon hand abtun noch sich des von Nenningen in den sachen mer annemen.
Haltaus, Liederb. Hätzlerin
2, 52, 62
(schwäb.
, 1471
): Dann wer ain v̈bel weib hab, | Der tü sich ir by zeitt ab | Vnd chauff ain gůt past | Henck sy an ainen ast.
Päpke, Marienl. Wernher
5316
(halem.
, v. 1382
): Hie mit wůchs der werde knabe | Und wart der kint sich tůn abe | Und altersaine dike gan.
Drescher, Hartlieb. Caes.
228, 10
(moobd.
, 1456
/67
): ob er ichts mailigs finde, das er dasselbe abtuge.
Leidinger, V. Arnpeck
673, 15
(moobd.
, v. 1495
): Herzog Sigmund thet sich des regimencz pald ab.
Winter, Nöst. Weist.
2, 867, 9
(moobd.
, um 1400
): ob kaufleut kämen und guet würd verkauft da angeben würd ain phenning, und ob sich ainer des abtëtt ân des andern willen.
Helm, H. v. Hesler. Apok.
8955
; 19082
; 21264
; Loesch, Kölner Zunfturk.
1, 182, 42
; Bömer, Pilgerf. träum. Mönch
2413
; Froning, Alsf. Passionssp.
4596
; Neumann, Rothe. Keuschh.
3324
; Feudel, Evangelistar
145, 7
; Behrend, Magd. Fragen
213, 16
; Quint, Eckharts Pred.
2, 139, 1
; Quint, Eckharts Trakt.
238, 1
; Chron. Augsb.
2, 78, 27
; 341, 17
; Adrian, a. a. O.
4699
; Mayer, Folz. Meisterl.
45, 31
; Sachs
16, 182, 27
; Gierach, Märterb.
11760
; Niewöhner, Teichner
456, 8
; 15
; Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 2
; Maaler 7v.
3.
›etw. abbrechen, zerstören, abräumen, beseitigen‹; je nach Obj.: ›(Festungen) schleifen‹; ›(Bauteile) abbrechen‹; ›(Gräben) zuschütten‹; ›(Grenzsteine) entfernen‹; ›(Feuer) löschen‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. abbrechen
Syntagmen:
den aquaeductum / graben / markstein / zaun, die ampel / kette / traufe / feste / erde / bastei a.; des bolwerks a.
Wortbildungen:
abtuung
Belegblock:
Chron. Magdeb.
2, 73, 19
(nrddt.
, 1565
/6
): hat man alle ketten an den gassen abgethan und zerschlagen.
Chron. Köln
1, 5396
(rib.
, Hs. A. 15. Jh.
): so sy van buyssen aff deden die erde, | sy voren in myt orsse ind myt perde.
Ebd.
2, 113, 3
(1. H. 15. Jh.
): quam her Jorg der ritter vurg. zu dem van Sarwarden und gesan der bolwerk af zu doin.
Quint, Eckharts Pred.
2, 294, 8
(E. 13.
/A. 14. Jh.
): als man daz viur abetuot, sô blîbet dâ wol eine wîle diu werme in dem wazzer.
Kohler u. a., Peinl. GO Karls V.
114, 5
(1532
): wellicher [...] Ein vnndermarckung, Rejnung, mal oder marckstein verruckt, abhawet, abthut oder verenndert.
Chron. Nürnb.
1, 43, 12
(nobd.
, um 1400
): di [feste] behilt di stat bey 10 tagen, dar nach ward si von der stat geprochen und abgetan.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
72, 23
(moobd.
, 1606
): sollen [...] die neu erhebten gräben und würren abgethan werden.
Chron. Augsb.
2, 198, 23
; 4, 180, 16
; 7, 122, 18
; 328, 8
; Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
139, 24
; Winter, Nöst. Weist.
2, 770, 31
; Piirainen, Stadtr. Sillein
101b
, 39; Voc. Teut.-Lat. a IV v;
Schöpper
111a
.4.
›etw. (z. B. Bräuche, Einrichtungen, Satzungen, Auflagen) aufheben, abschaffen, etw. (z. B. Bestimmungen) für nichtig erklären, etw. (z. B. Vereinbarungen) widerrufen‹.Bedeutungsverwandte:
abbringen
abschaffen
abschlagen
abstellen
aufheben
1
auflösen
austilgen
verbieten
vernichten
abkünden
ablassen
ablegen
abnemen
abrogieren
abschlagen
absetzen
abstechen
abstricken
abstücken
abtilgen
abtöten
abwerben
Syntagmen:
die bede / ladung / foderung / ordnung / satzung / beschwörung / freiheit / selmesse / müle / bruderschaft, den zol / ban / kummer / artikel / brief / bund / frieden / misbrauch / feiertag / jartag, das reich / amt / keisertum / gericht / kloster / frauenhaus / gesetz / verbündnis / unrecht / begräbnis a.
Wortbildungen:
abtuung
der zünfte
, dazu bdv.: abschaffung
abtuung
der schriften
).Belegblock:
Chron. Köln
2, 119, 13
(rib.
, 1. H. 15. Jh.
): dat verbuntnisse stunt ze halden, alz lang de herzog leifde, und neit af zu doin.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
230, 15
(thür.
, 1474
): sollich kommer nye mochte abegetan werde, biß solange er yn daz met werntlichem gerichte anegewonnen habe.
Meisen u. a., J. Eck
14, 7
(Leipzig
1520
): ßo wil er, das man die begengknus, jartag, seelmessen abthue.
Chron. Augsb.
2, 303, 10
(schwäb.
, Hs. 16. Jh.
): daß er in [brief] nit hab und wider abtuen solle.
Ebd.
4, 337, 17
(v. 1536
): zů Augspurg hat ain rat abthan die offnen gemeinen 2 frauenhäuser.
Merk, Stadtr. Neuenb.
39, 8
(nalem.
, 1380
): so nement und tun wir abe mit [...] kunglicher mechte volkomenheit alle schuld ladunge, heyschunge oder furderunge.
Pfeiffer, Frk.-bay. Landfr.
252, 32
(nobd.
, 1406
): haben auch darauf die klage [...] abgetan.
Turmair
1, 182, 32
(moobd.
, 1529
): fürkompt mans [mißbreuch] nit, das mans abtut, so wirds nimermêr gut.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
135, 21
(oobd.
, 3. Dr. 15. Jh.
): [der brieff] schueff bey vermeydung seiner swarn ungnad den frid, mit den Vngrischen gemacht, von stund an abthwen und widerrueffen.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
33, 41
(m/soobd.
, 1478
): unser ordnung und sazung bevor, die zu mern und zu mindern zu veraendern und genzlich abzethun und zu widerruefen.
Chron. Magdeb.
2, 161, 2
; Loesch, Kölner Zunfturk.
2, 38, 18
; Grosch u. a., a. a. O.
211, 38
; Baumann, Bauernkr. Rotenb.
485, 22
; Chron. Augsb.
2, 86, 17
; 358, 11
; 4, 15, 10
; 5, 105, 26
; 186, 24
; 216, 8
; 7, 21, 12
; 323, 19
; 9, 338, 17
; Koller, Ref. Siegmunds
160, 1
; 353, 2
; Merk, a. a. O.
83, 4
; Österley, Steinhöwels Äsop
64, 23
; Welti, Stadtr. Bern
372, 3
; 398, 18
; Bernoulli, Basler Chron.
5, 149, 21
; Kohler u. a., Bamb. Halsger.
121, 8
; Chron. Nürnb.
4, 254, 7
; Grossmann, a. a. O.
138, 14
; Mell u. a., Steir. Taid.
29, 21
; Turmair
4, 11, 2
; 309, 21
; 324, 29
; 341, 17
; 971, 23
; 1153, 26
; Spiller, Füetrer. Bay. Chron.
224, 22
; Schöpper
104a
; Maaler 7v.
5.
›jn. seines Amtes, seiner Funktion entheben, absetzen‹.Bedeutungsverwandte:
entsetzen
ablassen
absetzen
Gegensätze:
aufsetzen
aufstellen
Belegblock:
Chron. Augsb.
7, 55, 1
(schwäb.
, zu 1548
): Die von Ulm haben [...] die predicanten, so sie vor auf allen iren pfarren [...] aufgesetzt, wider abgethan.
Koller, Ref. Siegmunds
197, 32
(Hs. ˹Augsb.
, um 1440
˺): Die [abbt] haben got gelobt, den orden zu halten oder man tü sie gleich ab.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
94, 10
(oobd.
, 3. Dr. 15. Jh.
): sprachen selbs, sy wolten all richter und botten abthwen und in yedem gericht vier pawren zw richtern seczen.
Chron. Augsb.
7, 422, 12
; Turmair
4, 1099, 27
.6.
›etw. beschlagnahmen‹.Belegblock:
Loesch, Kölner Zunfturk.
2, 513, 2
(rib.
, 1433
): hait Ditmar gesacht, dat iem [...] dri doich afgedain sint, die ungeblijet wairen.
7.
›(jm.) etw. (Schaden o. ä.) vergüten, ersetzen, etw. wiedergutmachen; (eine Forderung) einlösen‹.Bedeutungsverwandte:
ablegen
abtragen
ausrichten
bezalen
entschädigen
zalen
ab|entrichten
Syntagmen:
den schaden
(häufig) / mangel / sold, die kost / schmach a.
Belegblock:
Küther, UB Frauensee
237, 24
(thür.
, 1473
): eynen sulchen anspruche gereden wir obgenanthen vorkeuffer den obgenanthen keuffern abezcuthun.
Welti, Stadtr. Bern
90, 6
(halem.
, um 1400
): der sol [...] in vͥnser stat niemer komen, vntz daz er den schaden gentzlich ab tůt.
Turmair
4, 463, 34
(moobd.
, 1522
/33
): muest [...] allen kost, allen solt, so den Römern auf disen krieg gangen war, abtuen und außrichten.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
431, 10
(oobd.
, 1565
/81
): sollichen mangl oder schaden so das wiertvolk nämb widerumb abzuthuen.
Welti, a. a. O.
47, 8
; 308, 22
; Turmair
1, 420, 11
; 4, 418, 2
; 5, 311, 18
; Siegel u. a., Salzb. Taid.
24, 20
; 30, 7
.8.
›(Tiere) schlachten; (Menschen) hinschlachten, hinmorden‹; refl.: ›Selbstmord begehen‹; offen zu 10.Bedeutungsverwandte
1. Nuance: schlachten
morden
töten
totschlagen
abschlagen
abmorden
abstechen
Syntagmen
1. Nuance: das tier / vieh / ferken / hun, die kuh / sau / geis, den vogel a.
; 2. Nuance: den menschen / christen / adel, die königin, das kind a.; sich a.
Belegblock:
Buch Weinsb.
2, 340, 11
(rib.
, 1576
): der den tag zuvor hinuff gefarn was und im haus firken abgetain waren.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
62, 10
(osächs.
, 2. H. 14. Jh.
): wen si wellin vleysch essin, so lozen si abe tun eyn tyr eynen vremdin.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst
1, 38, 25
(Straßb.
1522
): Der Nar thet den Fogel ab und briet in und aß in.
Turmair
4, 733, 28
(moobd.
, 1522
/33
): Herodes als ein Jud [...] dorft kain sau abtuen oder essen.
˹Mit Obj. d. P.: Ebd.
1, 268, 28
: Am osterabent liessen si all die kirchen den christen zu poden nider werfen [...] würgten darnach die christen, tettens ab wie die schaff.
Ebd.
4, 307, 23
: verpot in, das si hinfüran [...] kain menschen mêr got zue êren abteten und aufopferten.
Altmann, Wind. Denkw.
223, 3
(wmd.
, um 1440
): ouch sol nieman keinen menschen morden oder abethün.
Sachs
16, 176, 12
(Nürnb.
1560
): Wil mein schwerd mit lams-blut bestreichen, | Zum köng eingahn gar trawrigkleichen, | Mit wort und geperd zeygen an, | Samb hab ich die köngin abthan.
Ebd.
275, 21
(1562
): Derselb entsetzet sich darab, | Weyl in das kindlein lachet an. | Da mocht er es mit nicht abthan.
Chron. Köln
1, 2023
(rib.
, Hs. A. 15. Jh.
): dar vmb dede hie [Judas] sich boislich aff | seit wa hie sich selue erheinck.
˺.
v. Tscharner, a. a. O.
65, 3
; 18
; Bolte, a. a. O.
2, 84, 15
; Turmair
4, 616, 16
; 1067, 31
; Winter, Nöst. Weist.
2, 1088, 45
; Serranus 4r;
Maaler 7v.
9.
›jn. aburteilen und hinrichten‹.Bedeutungsverwandte:
richten
strafen
aburteilen
Belegblock:
Luther, WA
30, 2, 376, 41
(1530
): wie doch die verfuͤrer allenthalben betriegen die armen leute, so man richtet und abthut umb jhrer missethat willen.
Ebd.
30, 3, 551, 2
(1532
): die ubeltheter, so durch offentlich gericht gestrafft odder abgethan werden.
Sachs
13, 174, 27
(Nürnb.
1556
): Mein lieber son, schaw an, ich hab | Zimlich gestrafft sein tyranney, | Wie er zu streng gefaren sey, | Nemblich mit dem unschulding man, | Den man hat gester abgethan.
Luther. Hl. Schrifft. Luc.
23, 32
; Dietz, Wb. Luther
33
; Pfälz. Wb.
1, 108
.10.
›(menschliche Gemeinschaften, Gruppen o. ä.) auflösen, verjagen, vernichten, ausrotten‹.Belegblock:
Koller, Ref. Siegmunds
179, 44
(Hs. 16. Jh.
): das die Templary uf ain tag [...] ganz in der welt abgeton werden und der orden zerstört wart.
Chron. Strassb.
1, 120, 5
(els.
, 1362
): wand der bobst allen bischofen gebot, daz sü si
[die Geißler]
solten abetůn. Chron. Augsb.
1, 307, 9
/11 (schwäb.
, E. 15. Jh.
): der hett verstanden, das der kaiser die juden ab wolt thůn. [...] da nam der Portner vil gůtz auß von juden ain zeitt und maint er dörfftz nit wider geben, wann mans ab tet.
11.
›etw. herunternehmen, abstreifen, abnehmen‹; mit obst
als Obj.: ›pflücken‹.Belegblock:
Rohland, Schäden
347
(nalem.
/schwäb.
, 1400
/33
): tu die ober rind her ab.
Ebd.
:
tů es [salb] abe.
Wrede, Aköln. Sprachsch.
53a
.12.
›etw. kürzen, weglassen, streichen‹.Belegblock:
Ziesemer, Marienb. Konventsb.
89, 29
(preuß.
, 1412
): das gelt wart im an nuwer schult abegetan.
Wyss, Limb. Chron. U
121, 67
(mfrk.
, 1371
): daz ich [...] dit testamentum meren oder mÿnnern, ap unde zu důn unde vurwandelen.
Luther, WA
53, 430, 16
(1543
): Du solt nichts ab noch zuthun zu den worten des HERRN.
13.
›etw. kurz erledigen, schnell abtun‹.Belegblock:
Österley, Kirchhof. Wendunmuth
1, 392, 9
(Frankf.
1563
): Dieselbige, als ein junger gesell mit ir durch einen wald [...] gienge und sie zu schwechen durch umbschweiff suchet, es strack abzuthun vermeinte.
14.
als Part. Perf. abgetan
›schal, abgestanden (z. B. vom Wein)‹.Belegblock:
Wrede, Aköln. Sprachsch.
54a
.