abschrot,
der
›abgeschnittenes Stück, Abfall von etw.‹; zu
abschroten
1. Je nach Material sind dies:a) ›Span, Holzsplitter‹;
b) ›Tuchstück, Lappen‹;
c) ›Überbleibsel beim Schroten der Pfennigblättchen‹;
d) ›beim Herausbrechen des Blicksilbers im Treibherd verbleibende, abgetrennte Silberreste‹.
Bedeutungsverwandte:
abschnit
span
abgus
abschneitach
Syntagmen:
a. machen/ verkaufen/ wiedergeben/ nemen / behalten/ stelen
(zweimal); a. werden über; der a. lonen; lützel a.
Belegblock:
Voc. inc. teut. a
ivr
(Speyer
1483
/4
): Abschrot: Substiciũ od’: abscisio cuiuslibet rei.
Müller, Nördl. Stadtr.
406, 10
(schwäb.
, 1453
): er sol auch kain abschrot noch spen und auch kein holtz, weder altz noch newes nemen.
Jaspers, St. v. Landskron
73v, 15
(Augsb.
1484
): Deßgleichẽ die andern messer. weger. müller. schneid’ die abschrotel
(Diminutiv)
des tůchs behalten. Fastnachtsp.
618, 13
(nobd.
, 15. Jh.
): Schweig, du pöser schneider knapp, | [...] | Du stilst di abschroten, | [...] | Du pist ain rechter bescheißer.
Wackernell, Adt. Passionssp. Pf. II,
1376
(tir.
, 1486
): Ich [Schneyder] hab dy rockb zw lanckh gemessen, | Darnach stall ich dy abschroten.
Bastian, Runtingerb.
2, 252, 16
(oobd.
, 1396
): daz ich der abschroten auch lon.
Paul, Wb. Bergmannsspr.
1985, 136
(ung. inseidt.): auch der Herd [...] aúfgehebt, vnnd aigenntlich mit allem vleis dúrchsúcht werden damit die Ausstendt oder wúrczln, so von dem Plickh aúsgestannden, wider czú dem Plickh sýlber bracht [...] werden.
Müller, a. a. O.
518, 29
; Bastian, a. a. O.
2, 248, 18
; 251, 18
; 252, 21
; Diefenbach, Mlat.-hd.-böhm. Wb.
243
; Voc. Teut.-Lat.
a ivr
; Preuss. Wb. (Z)
1, 61
.