abrede,
die
;-Ø / -n.
1.
›Gespräch, Aussprache‹; zu
abreden
1.Belegblock:
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
30, 26
(oobd.
, 3. Dr. 15. Jh.
): und ward ein abred gemacht und chundt desmals kain enndt gewingen.
2.
›Absprache, Abmachung, Vereinbarung, Vertrag‹; oft speziell: ›Vereinbarung der Heirat, Heiratsabsprache‹; resultativ zu abreden
1; Metonymie zu abrede
1.Bedeutungsverwandte:
beschlus
decret
pakt
teidigung
übereinkommung
vertrag
vergleichung
Syntagmen:
a. halten / fürbringen / tun / volziehen; a.
(Subj.) beschehen; verfertigte a.; brief der a.
Belegblock:
Kollnig, Weist. Schriesheim
272, 2
(rhfrk.
, 1556
): Uff vorbemelten sambstag nach trium regum ist in beysein der erscheinenden volgente vergleichung und abred beschehen.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
103, 31
(omd.
, 1548
): das in gemeinen furfallenden teglichen hendeln abreden und mundliche vortrege zuweilen gemacht [...] werden.
Boner, Urk. Brugg
322, 10
(halem.
, 1513
): nach anzöug darvmb vorgemachter abred.
Rintelen, B. Walther
69, 8
(moobd.
, 1552
/58
): so sein seine Erben die verlassne Praut [...] abzeferttigen oder die Abrede zu volziehen nit schuldig.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
73, 21
(oobd.
, 3. Dr. 15. Jh.
): umb die [aynige tochter] was noch pey ires vaters leben durch den bischolff von Metz ain abred beschehen, das er die zw ee gab des kaysers sun.
Küther, UB Frauensee
388, 27
; Schmitz, Schiltb.
31, 8
; Merk, Stadtr. Neuenb.
96, 21
; Rintelen, a. a. O.
61, 13
; Maaler
4v
; Rot
302
; 334
; Wrede, Aköln. Sprachsch.
33a
.3.
›Dokument, Urkunde über eine Vereinbarung‹; Metonymie zu 2.Bedeutungsverwandte:
vgl. abscheid
Belegblock:
Rintelen, B. Walther
137, 26
(moobd.
, 1552
/58
): wo dann der Glaubiger dem Schuldner ein neue Verschreibung oder Abred aufricht.
4.
›Leugnung, Abrede von etw.‹; meist in der Wendung in abrede(n) sein
›etw. leugnen, bestreiten, in Abrede stellen‹; zu
abreden
2.Belegblock:
Seemüller, Chron. 95 Herrsch.
101, 5
(oobd.
, Hs. 1. H. 15. Jh.
): In half dhainerlay abred.
Chron. Magdeb.
2, 192, 14
(nrddt.
, Hs. 1601
): das er aber ein Pauler Mönch zu S. Paull gelugen gestrafft habe, ist er nicht in Abereden.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
211, 32
(thür.
, 1474
): so alß Hans von Geich nicht in abreden sey, daz [...].
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen
539, 12
(halem.
, 1668
): Dargegen konnten die vier fünftheil der landschaft Interlaken nit in abred sein.
Grosch u. a., a. a. O.
124, 22
; Grothausmann, Stadtb. Karpfen
163, 27
; Schöpper
94a
; Maaler
4v
; Schwartzenbach
D iir
; Wrede, Aköln. Sprachsch.
33a
; Preuss. Wb. (Z)
1, 50
.5.
›Ausflucht, Ausrede‹; zu
abreden
3.Belegblock:
Kurz, Waldis. Esopus
3, 11, 35
(Frankf.
1557
): Vnd jeder sein abrede sucht, | Vnd solches zugs eine außflucht.
Trübner, Dt. Wb.
1, 23
.6.
›Ungehorsam, Aufsässigkeit‹; vgl.
abreden
5.Belegblock:
Winter, Nöst. Weist.
1, 593, 8
(moobd.
, 18. Jh.
): Wer ainem burger oder gesessen mann im markt sein sohn, nächsten freund in abrett oder in ungehorsam bringt.
7.
›Abschluß einer Rede‹, auch: ›Schlußansprache, Schlußwort‹; zu
abreden
8.Bedeutungsverwandte:
beschlus
ende
Belegblock:
Maaler
4v
(Zürich
1561
): Abred / Beschluß vnnd end einer anklag.
V. Anshelm. Berner Chron.
5, 239, 13
(halem.
, n. 1529
): ist der predicant zů Bern, Haller, ufgestanden und hat ein treffenlich kristliche abred und ermanung getan.
Serranus
2v
(Nürnb.
1552
): Abred. Conclusio, Epilogus, Peroratio.