abfällig,
Adj.
1.
›im Begriff hinabzufallen‹; nur ansatzweise erschließbar; vgl.
abfallen
1.Bedeutungsverwandte:
hinfällig
Belegblock:
Alberus
x ijv
(Frankf.
1540
): hinfellig / abfellig.
Maaler
2r
(Zürich
1561
): Abfellig. Deciduus. Dz schier fallẽ wil.
2.
›abschüssig, geneigt, abfallend (vom Gelände)‹; vgl.
abfal
3.Bedeutungsverwandte:
abhaldig
Belegblock:
Diefenbach
461
c: Procliuis [...] abe-uallych vel -haldych.
3.
in der Wendung a. werden:
›mangeln, nicht hinreichen, unzureichend sein‹.Belegblock:
Löffler, Columella/Österreicher
1, 15, 3
(schwäb.
, 1491
): ob die crafft des fúrnaͤmen hierns oder der werchzúg der ordenlichen kúnsten abfellig wurde, darumb soͤllend wir nit gelich vallen zů der muͤssigendung.
4.
›abtrünnig, aufsässig‹; meist in Verbindung mit werden:
›von jm. oder etw. abfallen, sich lossagen‹ oder mit machen:
›jn. zum Abfall bringen‹; vgl.
abfal
4, abfallen
5.Bedeutungsverwandte:
abtrünnig
mishellig
stützig
ungehorsam
wendig
wiedersätzig
Wortbildungen:
abfälligkeit.
Belegblock:
Luther, WA
30, 3, 416, 5
(1531
): denn das er uns Teutschen dem Kaiser abfellig und aller Obirkeit widersetzig machen wil.
Opel, Spittendorf
490, 29
(osächs.
, um 1480
): stedlich solche ordenunge zu verstören und das volck uns abfelligk zu machen.
Chron. Magdeb.
2, 10, 8
(nrddt.
, 1565
/6
): als solten sie dem Reich und Stift abfellig worden.
Gille u. a., M. Beheim
309b, 111
; Luther, WA
32, 499, 31
; Sachs
13, 314, 12
; 15, 535, 17
; 19, 209, 13
; Schade, Sat. u. Pasqu.
2, 103, 25
; Maaler
2r
; Kehrein, Kath. Gesangb.
1, 72, 21
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
5b
; Rwb
1, 64
; Wrede, Aköln. Sprachsch.
14b
; Schwäb. Wb.
1, 23
; Dietz, Wb. Luther
1, 13b
.