trummel,
trommel,
die
;
–/-(e)n, -Ø
;
l
-Ableitung zu
trumme
(
Pfeifer
2000, 1464
); vgl.
spätmhd.
trumbel, trumel
›Trommel‹
(
Lexer
2, 1544
).
›Trommel; zylindrisches, mit Fell bespanntes Schlaginstrument‹; metonymisch: ›Trommelspiel, -klang‹; mehrfach im Orientierungsfeld mit anderen Instrumenten, insbesondere der
pfeife
, speziell als Instrument des Militärs genannt.
Zur Sache:
Das neue Lex. d. Musik
4, 548
ff.
Phraseme:
der trummel nachlaufen
›Söldner, Soldat werden‹;
der trummel ein loch machen
›etw. verderben, Schaden anrichten‹.
Bedeutungsverwandte:
pauke
 1; vgl.
herpauke
,
instrument
 2,
trumme
.
Syntagmen:
die t. (jm.) schlagen
(mehrfach);
die t
. (Subj.)
gehen
›ertönen‹,
sich rüren
;
j. wie eine t. strotzen
;
mit der t
. [wohin] (z. B.
auf den kirchhof
)
mitgehen, etw. mit trummeln ausrufen, jn. mit der t. zum tanz füren
;
eine humse in einer t
.
Wortbildungen:
trummelkirche
,
trummelschlagen
(
das
), ˹
trummelschläger
,
trummelschlaher
˺ (dazu bdv.:
pauker
,
paukenschläger
).

Belegblock:

Mieder, Lehmann. Flor.
782, 3
(
Lübeck
1639
):
Maͤußdreck vnter den Pfeffer mischen / der Drummel ein Loch machen.
Luther, WA
19, 147, 25
(
1526
):
[bei einer Schlacht]
da geht die drummel, hie die drometen, da rufft man.
Ebd.
44, 522, 26
(
1544
):
Topheth vero a (Toph) tympano deducitur, quasi dicas templum tympanorum, quae pulsabantur ad puerorum caedem. Ein trummelkirchen, ein pfeiffen kirchen.
Voc. Teut.-Lat.
y iiijv
(
Nürnb.
1482
):
Pawgkenschlaher od’ pawgker [...] drummelschlaher.
Fastnachtsp.
446, 4
(
nürnb.
,
v. 1494
):
Egkereich sol ain leirn han, | Schürzenesl sol die truml schlan.
Baumann, Bauernkr. Rotenb.
35, 15
(
nobd.
,
n. 1525
):
sein all samentlich mit pfeyfen und trumelschlagen hie zu Rotenburg in der statt umb.
Engel, Rats-Chron. Würzb.
266, 4
(
nobd.
, Hs.
M. 17. Jh.
):
sein
[des Verstorbenen]
geleyt mit drummel undt pfeifen mitgangen.
Loose, Tuchers Haushaltb.
77, 14
(
nürnb.
,
1510
):
adi 12 febrer dem Wegerhan und seinen gesellen drumelschlaher [...] ½gulden.
Sachs
9, 485, 5
(
Nürnb.
1559
):
Wo sich ein drummel rüret laut, | So lauffen zu die lantzknecht gleich.
Vizkelety, Spangenberg. Glücksw.
372
(
Nürnb.
1613
):
Aber der Fuͤrwitz mich da stach / | Daß ich auch lieff der Trummel nach.
Kehrein, Kath. Gesangb.
2, 707, 25
(
Nürnb.
1631
):
Ihr habt euch staͤts wol lassen seyn, | Vnd gstrotztet wie die Trummel.
Bernoulli, Basler Chron.
4, 288, 19
(
alem.
,
1448
):
do sú wider heim zugend, machtend sú umbendum fúr, hattend trúmblen und pfiffelen, tantzetend.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew.
15, 28
(
Straßb.
1650
):
Ein anderer grummet vnd brummet als wie eine Humse in einer Drummel.
Chron. Augsb.
7, 483, 30
(
schwäb.
, zu
1556
):
vor den rennrossen her trumel und pfeiffen.
Luther, WA
22, 337, 10
;
30, 3, 336
;
49, 736, 7
;
Sachs
14, 55, 33
, Anm.;
Bremer, Voc. opt.
35011
.