tros,
trosse,
der
;–/-sen, -n
;zu
mhd.
trosse
›Gepäck‹
, dies aus frz.
trousse
›Bündel‹
(Lexer
; 2, 1526
Kluge/S.
).2011, 932
›Gepäck, Gepäckstück‹; speziell: ›Heergepäck‹; dazu metonymisch: ›Gepäck- und Versorgungszug eines Heeres‹; ›Begleitmannschaft eines Gepäckzuges‹, dies übergehend zu: ›Gruppe von Menschen, die mit einem Heer mitzieht, ohne dabei eine offizielle Funktion, Aufgabe zu besitzen oder Sold zu erhalten‹, dann negativ konnotiert; vereinzelt ist eine individuative Bedeutung annehmbar: ›Angehöriger eines Trosses, der Begleitmannschaft eines Heeres‹.
Phraseme:
sich im tros hinwegmachen
wohl ›mitsamt Gepäck, mit Hab und Gut fliehen‹.Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld): bagagie
, bube
2; 3, gepäk
, gesinde
(das
) 4; 6, haufen
(der
) 5; 6, hure
, impediment
2, kriegstros
, plunder
1, zeug
; vgl. bündel
2.Gegensätze:
vorzug
Syntagmen:
den t. abladen / aufbinden / aufbrechen / füren / plündern / stellen / zusammenlesen, liegen lassen, die trossen
[wohin] (z. B. in das predigthaus
) schicken
; der t
. (Subj.) [wo] (z. B. auf der walstat
) liegen / stehen / verziehen
, [wohin] (z. B. zum feuer
) kommen / laufen
; dem t. nachlaufen, den trossen etw
. (z. B. ein fänlein
) geben
; bei dem t. bleiben, im t. ziehen, mit t. verreisen, jn. zum t. schicken
; der t. des glüks, der stätte
; eine zal mit
›inklusive‹ trossen
.Wortbildungen
trosbube
schwertfürer
trosfänlein
trosfus
trosros
trosvolk
troszug
Belegblock:
Volkmar
41
(Danzig
1596
): Armiger, ein schwerdfuͤhrer / troßbub.
Lappenberg, Fleming. Ged.
131, 124
(1634
): Des Glückes Troß, der Neid, | kömmt nicht in dieses Land.
Chron. Magdeb.
2, 73, 4
(nrddt.
, 1565
/6
): [die Besatzungssoldaten]
solten [...] sich auf ihrem lermplatz und sonst nirgents finden lassen, desgleich auch ihre weiber und tros nicht zum feur lauffen. Franck, Sprichw.
44a
(Frankf.
1541
): Kanstu nit im vorzuͦg sein / so ziehe im troß hinach.
Alberus
f jv
(Frankf.
1540
): cacula militaris, lixa, troßbuͦb / der die toͤpflen wescht.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth
2, 315, 26
(Frankf.
1602
): Troß, diß wort lest sich ansehen, als komme es vom welschen oder frantzösischen infinitivo trousser [...]. Allhie aber ist [...] es das [...] wüst und gottloß gesindlein, welches [...] niemand redlichs gut thun wil, aber den kriegsleuthen ihren plunder nachtregt [...]. In summa, mit einem kurtzen namen: huren und buben.
Schottenloher, Flugschrr.
98, 16
(Würzb.
1523
): Die so bewarn solten das schloß, | Machten sich bald hynwegk yn droß.
Kurz, Murner. Luth. Narr
2020
(Straßb.
1522
): So vnser bunt ist also groß, | Das wir zuͦ fuͦß vnd auch zuͦ roß | Moͤgen vnsere sind beston, | Noch müsen wir ein troßzüg hon, | Der vnß erleichter vnserer mie | Vnd trag vnß vnsere lumpen hie.
Ebd.
2239
: Das droß fenlin laß ich fliegen, | Das niemans darff darunder liegen.
Schib, H. Stockar
52, 28
(halem.
, 1519
): und kam Heni Bruner von Eystet(en), der denen von Zug den dros gefürt hatt, zu mir.
Bachmann, Haimonsk.
48, 2
(halem.
, 1530
): Sy liessend iren troß abladen und herbergtend sich zum basten.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
536
(Genf
1636
): Tross [...] Das vnnuͤtze gesindt / so dem Kriegsvolck nachzeucht.
Maaler
409v
(Zürich
1561
): Der Trossz. Impedimenta in exercitu. Den Trost
[sic!]
zesamen laͤsen / Ein ding eynpacken. [...]. Trosszbuͦb / Der seinem herren den zeüg nachtregt. Chron. Augsb.
7, 218, 1
(schwäb.
, zu 1550
): die Spänier [...] schickten ire puͤben und trossen in das Predighaus, [...]. die zerrissen den predigstuͤl.
Rot
317
(Augsb.
1571
): Impediment, Jdem / oder im krieg / der droß / das vnnütz gsind / das nur jrrt.
Ebd.
357
: Tross, Ein hauffen / von losen boͤsen huͦren vn̄ buͦben / so ohn alle besoldung dem Krieg nachlauffen.
Turmair
5, 167, 15
(moobd.
, 1522
/33
): Herzog Born [...] blündret allen der feint blunder und troß.
Kurz, a. a. O.
2174
; Diehl, Dreytw. Essl. Chron.
43, 9
; Turmair
4, 509, 6
; Dasypodius
174
; Mylius
I 4r
; Dasypodius
442r
; Schweiz. Id.
14, 1320
; Schwäb. Wb.
2
, 404f..‒
Vgl. ferner s. v. bagagie
, impediment
2.