tresel,
trisel,
der
;–/-Ø
;tresem
o. ä., der
;
tresor,
trisor,
der / das
;trese,
Genus?
–/-n
;zu
mhd.
trëse, trisol
o. ä., trësor, trisor
›Schatz(kammer)‹
(Lexer
), dies aus der Gruppe von 2, 1505
frz.
trésor
, lat.
thesaurus
›Vorrat, Schatz, Schatzkammer‹
(Pfeifer
), in 3 auch durch 2000, 1456
frz.
dressoir
›Schaugestelle; Schenktisch‹
beeinflusst (Schulz/Basler
).5, 436
– Beleghäufung für das Hpreuß. / Md.
1.
›Schatz; Vorrat; Vermögen, Besitz, Mittel‹; metonymisch: ›Geldkasten; Opferstock, Spendenkasse in der Kirche bzw. im Tempel‹; in religiösen Schriften auch tropisch für den Heiligen Geist sowie Eigenschaften und Gaben Gottes.Bedeutungsverwandte:
geld
das
) 1, gotteskaste
kaste
der
) 8, schaz
schazkaste
gülte
die
) 1, 1
gut
hauptsumme
herrenschaz
kasse
kleinod
pfundkiste
stok
treskamer
Syntagmen:
einen t. haben
; der t. vol geldes sein
; etw. ein t. heissen
; geld in den t. legen
; der t. zu
[Ortsangabe]; der gemeine t
. ›öffentlicher, zur Allgemeinheit gehörender Besitz‹, ein trostheilbärender t
.; des jamers t
. ›die Fülle des Jammers‹.Wortbildungen:
tresorie
tresorisse
Belegblock:
v. Bunge, Livl. UB
4, 775, 25
(nrddt.
, 1411
): das der orde unser lieven frouwen im lande zu Lifflande keinen tresel edder ligenden schatz en hat.
Kochendörffer, Tilo v. Kulm
5405
(preuß.
, 1331
): Der [heilge geist] wol al der werlde tut, | Der semphtlich uber suzet | Und allen kummer buzet, | Ein trostheilbernder tresem | Und ein trut himel besem.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
691, 35
(preuß.
, 1410
): der kompthur tete vor deme covente rechenschaft von all sienen usgegebenen gelde, und das obirloufene gelt wart gelegit in den treszil.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
4945
(rib.
, 1444
): So saltu wissen ind bevynden | Dat sij [Memorie] is tresoriersse ind hoederynne | Van mannicherleye subtilē synne.
Kisch, Leipz. Schöffenspr.
168, 105
(osächs.
, 1523
/4
): das heist ein trißel, was ein geordent vergeben man hat mit willen und wissen seins obersten.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
10, 278, 17
(Straßb.
1466
): daz der trisel
[
schatzkastenFroschauer
1530 / Eck
1537: ;
GotteskastenLuther
, 1545, 2. Makk. 3, 6: ]
zuͦ jherusalem vol wer geltes daz on zale wer. Ettmüller, Heinr. v. Meißen
17, 15
; Schulz/Basler
5, 436
; Schwäb. Wb.
2, 391
; Jones, French Borrowings
635
f.; Rosenqvist, Frz. Einfluß.
1943, 590
.2.
›Schatzkammer‹; speziell: ›Waffen-, Werkzeugkammer‹; auch ütr. auf den Aufbewahrungsort der Gaben Gottes; metonymisch anschließbar an 1.Bedeutungsverwandte:
vgl. gewelbe
kamer
kaste
der
) 5, stok
treskamer
Syntagmen:
den t. aufschlagen, des schatzes berauben
; der t. im palast stehen, beschlossen sein
; etw. aus dem t. empfangen / nemen, etw
. (Subj.) im t. sein, etw
. (z. B. den schaz, x säcke
) in dem t. haben, in den t. hineinlegen, j. in den t. kommen
; der t. des tempels, der gnaden
; der himlische t
.Belegblock:
Sattler, Handelsrechn. Dt. Orden
68, 14
(preuß.
, 1417
): haben wir yn deme treszele in 9 secken 1250 ₰ ane den cleynen sag.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
88, 16
(preuß.
, 1428
): im trezel: item 13½ tonnen pulver, item 2 tonnen salpetir, item 1 firteil swebel.
Ebd.
129, 4
(1399
): im tresel: 5½ schog und 9 nuwe czymmerbiel, [...], item 31½ schog hufisen.
Reissenberger, Väterb.
32173
(md.
, Hs. 14. Jh.
): Do Abraham an tugenden frucht | In der genaden trisor quam, | Drier lege steine er nam.
Ebd.
41341
(v. 1406
): Der himlisch trisor, | Der beslozzen was da vor, | So vollig wirt entslozzen, | Dem menschen dar awz gegozzen | Die mynn.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe
62, 18
(thür.
, 1421
): Julius [...] zoch yn Rome unde slug den tressil uf unde gap seynen rittern gut unde gelt.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
29, 29
(osächs.
, 2. H. 14. Jh.
): bynnen der muren sin viij pallas michil unde groz, und in der gevirtin muren [...], do stet der tresil, nin de man legit den schacz des grozen chaam.
Joachim, Marienb. Tresslerb.
4, 6
; 519, 9
; Gerhard, Hist. alde e
5199
; Baumann, Bauernkr. Rotenb.
155, 5
; 19
; Rosenqvist, Frz. Einfluß.
1932, 241
.3.
›Ziermöbelstück; Behälter von unterschiedlicher Größe, Ausstattung und Funktion‹; im Einzelnen: ›Schatztruhe, Truhe oder Kasten für Wertgegenstände‹; ›Wandkasten, Wandschrank‹; ›Schenktisch, Kredenztisch‹; metonymisch anschließbar an 1.Bedeutungsverwandte:
kaste
der
) 1, schazkiste
1
arche
behaltnis
credenz
lade
Syntagmen:
t
. (Pl.) machen, einen t. mit etw
. (z. B. mit einem gehimmelze
) fürstechen
; das t. schön, mit silber zugerüstet sein
; das t. mit karfunkeln
; ein vierkanthaftiges trisor
.Wortbildungen:
tres|chen
tresortisch
tresortuch
Belegblock:
Joachim, Marienb. Tresslerb.
38, 33
(preuß.
, 1399
): 2 paternoster mit zwen dreschen vor 4 m.
Loesch, Kölner Zunfturk.
2, 400, 33
(rib.
, 1492
): [der] dat snitzelerampt winnen wilt ind gesinnet, meister [...] zo werden, derselve sal zwei stucke werks konnen machen, [...], as mit namen ein hangende taifel und ein vierkanthaftige tritzsoir vurstechen mit eime gehemels.
Buch Weinsb.
2, 222, 25
(rib.
, 1571
): Das tritzsoir war schoin mit silber zugerust.
Knape, Messerschmidt. Bris.
43, 33
(Frankf./M.
1559
): inwendig waren die Waͤnd neben dem getaͤfels / smaragden / [...] die baͤnck von dyamanten / das tresor mit Carfunckeln herumb / an stat der leisten eingesetzt.
Gerhard, Hist. alde e
3069
(omd.
, um 1340
): Set, der selbe Joas nu | Sazte und wol machte zu | Trisel und schatzkisten gut.
Wilkes, Ev. Gem. Duisb.
108, 13
; Lau, Qu. Neuß
277, 6
; 278, 12
; Schulz/Basler
5, 437
; Pfälz. Wb.
2, 495
; Schwäb. Wb.
2, 391
.