trachtung,
die
;-Ø/–
.1.
›Nachdenken, Betrachtung, Meditation, Kontemplation‹; vor allem in religiösem Kontext; vgl.
trachten
(V.) 1.Zur Sache:
LThK
.2, 317-319
Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Bedeutungsverwandte:
1
achtung
gedank
übung
angedenken
das
), anschau
beschäude
beschauung
betrachtung
contemplation
meditation
Syntagmen:
eine t. nach innen haben, von sich treiben, jm. t. in der ehe geben
; der t. unnot sein
; sich an die t. keren, js. mut sich auf t. quälen
; die tägliche t
.Belegblock:
Luther, WA
10, 1, 1, 181, 13
(1522
): Es darff nit viel spitziger scharffer trachtung, ßondernn nur eynfelltige schlecht auffmerckung auff die wortt.
Franz u. a., Qu. hess. Ref.
4, 273, 22
(hess.
, 1540
): das hab ich Burckhart Rauen zugeschriben, ein drachtung nach innen zu haben.
Stackmann u. a., Frauenlob
5, 3, 18
(Hs. ˹nobd.
, 3. V. 15. Jh.
˺): din [gotes sigeler] macht, die meistert ez und melt, | uf trachtunge ie din mut sich quelt.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
3, 10, 10
(Straßb.
1466
): was den andern pfligt zuͦ geben teglich vbung vnd trachtung in der ee das hat in eingegeistet der heilig geiste
. [Var. 1475
gedanck2
–1518: ]
ez ist niemen so swach, so fruet, | man betracht in sunder guͦt. | an die trachtung sich niemen cher. Niewöhner
, Teichner 119, 41 (Hs. ˹moobd. 1360/70˺): Ebd.
564, 1437
(n. 1400
): tracht ein ding daz dich an gat, | daz du macht begreiffen wol | und auch daz man trachten sol. | soͤlicher trachtung ist unnot.
Gille u. a., M. Beheim
288, 184
; Niewöhner, a. a. O.
531, 115
.2.
›Vorhaben, Ziel, Bestrebung‹; zu
trachten
(V.) 3.Bedeutungsverwandte:
fleis
betrachtung
1
gier
2
tracht
Syntagmen:
eine t. anfangen / vornemen
; etw. der apostel t. sein
; die neue t
.Belegblock:
Schade, Sat. u. Pasqu.
2, 7, 12
(md.
1521
): solichs [in dem ingeweid Christi sein] ist der rechten aposteln fleiß und trachtung gewesen.
Schottenloher, Flugschrr.
82, 9
(Würzb.
1523
): [Frantz] Nam ym eyn newe trachtung fur.
Ebd.
94, 8
: Kaum sich die fursten heym gethan, | Frantz fing eyn newe trachtung an.