trügner,
trogner,
der
;–/-Ø
;zu
zur Vokalalternation in der Stammsilbe vgl. mhd.
trügnære
›Betrüger‹
(Lexer
); 2, 1539
trieg-
.1.
›Betrüger, Lügner, Schwindler‹; ›Heuchler‹; vgl.
triegen
(V.) 1; 2.Bedeutungsverwandte:
alefanzer
aufsezmacher
dieb
finanzer
gleichsner
heuchler
lügner
meineider
phariseer
verräter
warfälscher
wucherer
betrieger
trieger
Syntagmen:
den t. verbrennen, zum tode richten
; der t. aufstehen, etw
. (z. B. den pfennig, die praktik
) lieben / suchen / tun / zahlen, etw. verleiten / vorgeben, das reich der himmel beschliessen, sich eines namens annemen
; j. ein t. sein
; j. dem t. nachgeben
; der falsche t
.; der diener des trügners
, die freude der trügner
.Wortbildungen:
trügnerei
Belegblock:
Chron. Köln
1, 5227
(rib.
, Hs. 1. H. 15. Jh.
): Meindedigen ind logenere, | verreder ind drogenere | vorleisent gerne ir werelt ere.
Froning, Alsf. Passionssp.
7343
(ohess.
, 1501ff.
): ir solt uns unßer gutt widder geben! | ir sijt alle trogenere!
Sachs
3, 101, 31
(Nürnb.
1531
): So er sech [...] | [...] | Den trügner so viel practict
[›Betrug‹]
suchen. Ebd.
552, 13
(1539
): Wer sein die grossen dieb? | [...] | Die land und leut beschwern, | Als rauber, landzwinger, finantzer, | Auffsetz-macher und alefantzer, | Die fürkauffer und wucherer, | Die wahrfelscher unnd trügner.
Ebd.
21, 223, 15
(1563
): Weil dem pfenning die jung und alten | Nachstellen, haben in all lieb, | Truegner, rauber, mörder und dieb.
Chron. Strassb.
45, 16
(els.
, 1362
): do nam sich einr an der ein trugener waz, und sprach, er were keiser Friderich.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
1, 22, 2
(Straßb.
1466
): als die trugner
[
gleisnerLang
1521 / Froschauer
1530 / Eck
1537: ;
die HeuchlerLuther
1545, Mt. 6, 2: ]
thuͦnt in den synagogen vnd in den gassen das sy werdent geert von den leuten. Anderson u. a., Flugschrr.
25, 3, 8
([Augsb.
1522
]): wee eüch jr schreiber vn̄ phariseer vn̄ trugner / die beschliessen dz reich der himel.
Sachs
17, 310, 14
; Kurrelmeyer, a. a. O.
7, 188, 16
; Chron. Strassb.
46, 9
; 14
; Niewöhner, Teichner
390, 40
; Schweiz. Id.
14, 667
; Schwäb. Wb.
2, 421
; Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 127
.2.
›falscher Prophet‹ (auf Jesus Christus bezogen); auf andere Gottheiten bezogen auch: ›Götze‹; Spezialisierung zu 1.Religiöse Texte, vorwiegend Passionsspiele.
Bedeutungsverwandte:
verräter
abergot
abgötze
gotmacher
Syntagmen:
den t. fällen / fangen, gehen lassen, an das kreuz hängen, mit der marter beschweren
; der t
. (Subj.) erstehen, worte sprechen, unruhe machen, in dem grab liegen, mit zauberei umgehen, sich einen könig nennen
; j. ein t. sein
; j. an den t. glauben, gegen dem t. neigen, jn. mit dem t. beladen
; der falsche / rechte t
.; die märe von dem t
.Belegblock:
Rueff, Rhein. Ostersp.
1944
(rhfrk.
, M. 15. Jh.
): als wir
[die Juden]
den falschen droginer [Jesus]
fingen | und hoch an daz crutz gehingen. Froning, Alsf. Passionssp.
5051
(ohess.
, 1501ff.
): er was eyn trogenere | und wolde myt syner lere | vorkeren unßer gebot.
Ebd.
6310
: die Judden hon uns myt dem trogener beladen.
Kehrein, Kath. Gesangb.
1, 203, 97
(Nürnb.
1631
): Ja laͤstu diesen Truͤgner gahn. | So haben wir [die Juden] an dir [Pilatus] kein Freund.
McClean, Havich
2085
(moobd.
, Hs. 15. Jh.
): wie gar ein trugenër | ïr got Appollo wër.
Rueff, a. a. O.
837
; 891
; Froning, a. a. O.
252
; 5569
; Jaksche, Gundacker
1507
; 2210
; McClean, a. a. O.
576
; 1022
; Schweiz. Id.
14, 667
.‒
Vgl. ferner s. v. inneliegen
1.