träufen,
seltener
traufen,
V.;
Kausativbildung zu
mhd.
triefen
, 2. Hochstufe (Lexer
).2, 1531
›Flüssigkeiten in kleinen Tropfen auf etw. fallen lassen, träufeln; etw. befeuchten, nässen‹; in absolutem Gebrauch: ›tropfen‹; auch ütr. gebraucht.
Phraseme:
sich träufen
›sich bekleckern, sich beschmutzen‹.Bedeutungsverwandte:
sprengen
austropfen
beträufen
gesprenzen
perlen
Syntagmen:
ein eimer t., etw
. (z. B. unschlit / wachs
) [wohin] (z. B. in einen fus
) t
., die salbe aus etw. t
., etw
. (z. B. essig / wachs
) auf etw
. (z. B. auf die haut
) t., etw
. (z. B. eine salbe / öl / schaum / wasser
) in etw
. (z. B. in den brand, in die augen / oren / wunden
) t., etw. mit etw
. (z. B. mit wein
) t
.Wortbildungen:
träufeln
traufgeschir
Belegblock:
Lappenberg, Fleming. Ged.
232, 7
(Lübeck
1632
): es treufelt, ja, es tauet, | der gesunde Regen fällt.
Rueff, Rhein. Ostersp.
963
(rhfrk.
, M. 15. Jh.
): eyn edel salbe, die woln wir dreuffen | in unsers lieben hern wonden.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
82, 10
(Frankf.
1535
): Nim baumwol [...] vnd stoß den in honig / vnnd treiff über alaun.
Keil, Peter v. Ulm
200
(nobd.
, 1453
/4
): setz ein pfannen dorunter, vnd waz dorauß treuft, das ist die salbe.
Sachs
17, 417, 17
(Nürnb.
1563
): Tregt man ein eingebicktes her, | Des brü vol würtz und zuckers wer, | So nem den löffel allmal vol; | Wen du dich gleich dreiffst, es stet wol.
Ebd.
418, 10
: Ob dw gleich in den pecher huest, | Das dw dein part mit drawffen thuest, | So trincks gar auß.
Ott-Voigtländer, Rezeptar
214v, 23
(Hs. ˹nalem.
, um 1400
˺): behalt es
[die Arznei]
in ainem kupfer / vasse vnd troͮff es tages vnd nachtes in die / oͮgen. Stopp, Kochbuch S. Welserin
5, 5
(Augsb.
1553
): Ain wilden schweinskopff soll man [...] aúff ainen rost legen vnnd jn mit wein treffen.
Eis u. a., G. v. Lebenstein
61, 17
(oobd.
, 15. Jh.
): wem die oren geschwollen sein, [...], der trauff das wasser in dy oren.
Deinhardt, Ross Artzney
64
(oobd.
, 1598
): prenn im die haut auf. Darauf dröff wachs, biß es sich rumpfft.
Ebd.
150
: Schneidt im [pferdt] den fueß auf, thräf schäffen innslet vnd wax vnndereinander also haiß darein.
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl.
1, 1082,
Anm. 1; Kurz, Waldis. Esopus
4, 7, 16
; Keil, a. a. O.
84
; Deinhardt, a. a. O.
41
; 53
; Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
326, 14
; 475, 14
; Maaler
409r
; Schweiz. Id.
14, 358
; 361
; Schwäb. Wb.
2, 333
; Rohland, Schäden
544
.