1
träglich,
Adj.;
zu
1
tragen
.
1.
›erträglich, maßvoll, angemessen‹;
vgl.
1
tragen
 1; 4.
Bedeutungsverwandte:
billich
,
gut
(Adj.) 15,
leicht
(Adj.) 3,
leidlich
 3,
nüzlich
 1,
unbeschwerlich
,
unbürdlich
,
unschwer
,
ziemlich
; vgl.
bescheiden
(Adj.) 8,
gemässigt
,
gemessen
(part. Adj.) 3,
passierlich
.
Syntagmen:
eine strafe t. sein
;
jm. etw. t. sein
;
t. ab wege gehen
;
ein trägliches auf die zinsen setzen
;
die trägliche kälte, das trägliche ding / leben / mittel / urteil
.
Wortbildungen
träglichkeit
(dazu bdv.:
geduld
).

Belegblock:

Lappenberg, Fleming. Ged.
15, 47
(
Lübeck
,
1631
):
Herr, mildre mir die Straf’, und laß sie träglich sein!
Schöpper
102a
(
Dortm.
1550
):
Leicht vnschwär vnbuͤrdlich vnbeschwärlich träglich.
Buch Weinsb.
4, 214, 38
(
rib.
,
1594
):
aber die verstendigsten und redligsten meinten wol, man sult ein treglich(s) uff die zapzins setzen.
Apherdianus
207
(
Köln
1575
):
traͤgliche kaͤlte.
Sachs
22, 10, 16
(
Nürnb.
1524
):
Den von Sodoma und Gomorra wirt es treglicher sein am jungsten gericht, dann solchem volck.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
2, 110, 10
(
Straßb.
1466
):
es sey das wir werden vnderweyset vmb euwer vnderweysung vnd vmb die behaltsam die do wirckt die treglikeit
[
Mentel
1475
2
gedultigkeit
;
Luther
1545, 2. Kor. 1, 6:
gedult
]
der selben leidungen die auch wir leiden.
Schmidt, Rud. v. Biberach
55, 5
(
whalem.
,
1345
/
60
):
Aber der gedanck gat gar traglicher ab wege, want er entspringet von bildung.
Chron. Augsb.
4, 353, 4
(
schwäb.
, zu
1533
):
Damit wir aber sechen [...], daß wir laut unsers erpiettens euch in zimlichen, traglichen, pillichen dingen [...] geren [...] wilfaren.
Mieder, Lehmann. Flor.
817, 5
;
Müller, Faustb.
836, 10
;
Kurz, Waldis. Esopus
4, 17, 111
;
61, 18
;
Roloff, Naogeorg/Tyrolff. Pamm.
449, 4426
;
Baumann, Bauernkr. Rotenb.
90, 27
;
Dietrich. Summaria
19r, 16
;
V. Anshelm. Berner Chron.
1, 223, 28
;
Schweiz. Id.
14, 564
f.;
Schwäb. Wb.
2, 309
.
2.
›einträglich, rentabel‹;
vgl.
1
tragen
 13.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
gewinsam
.

Belegblock:

Löscher, Erzgeb. Bergr.
109, 25
(
omd.
,
1548
):
wie tief es zu halten [...] aufs fleissigste erkunden und [...] alsdan zimlich treglich waßergelt machen.
Opel, Spittendorf
439, 16
(
osächs.
,
um 1480
):
so vernemen wir niemandes, der sie uns abekeuffen wil, das uns auch tregelich were.
Chron. Augsb.
5, 60,
Anm. 1 (
schwäb.
,
1523
/
7
):
sie werden sich [...] sollicher sachen befleissen, die aim rat und gemainer statt nutzlich, leidenlich und träglich seyen
(auch zu 1 stellbar).
3.
›tragbar, transportierbar‹;
vgl.
1
tragen
 2.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
portabel
.

Belegblock:

V. Anshelm. Berner Chron.
2, 190, 14
(
halem.
,
n. 1529
):
dass [...] man, wib und kind, mit ir traͤglichen hab, soͤlte haruss gon.
4.
s.
1
tragen
 17.