tolken,
V.;
zu
mhd.
tolken
›dolmetschen, erzählen‹
(
Lexer
2, 1460
);
zum Weiteren s.
tolk
.
›etw. (einen Text) übersetzen (aus einer Sprache in eine andere)‹; ›etw. auslegen, interpretieren; erzählen, berichten (von Texten und Handlungen)‹;
zu
tolk
.
Nrddt. / md.; bis Mitte 15. Jh.
Phraseme:
ab ich kan rechte tolken
(o. Ä.) ›wenn ich es richtig verstehe und wiedergebe‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
bekeren
 4,
convincieren
 2,
dolmetschen
,
geben
 11,
gewandeln
 2,
gewenden
 3,
glosieren
 3,
interpretieren
,
1
messen
 12.

Belegblock:

Kochendörffer, Tilo v. Kulm
1812
(
preuß.
,
1331
):
Czoch dem volke gar gevach | Allis uf der verfen nach, | Mit im ouch czoch daz wolken, | Ab ich kan rechte tolken.
Toeppen, Ständetage Preußen
3, 259, 3
(
preuß.
,
1451
):
lisse sie [der lande und stete antwurt] darnach offembar leszen durch den notarium Nicolaum des rathes zcu Thorun im Dewtschen und dem hern legato tolken uff Latin durch seynen notarium.
Karsten, Md. Paraphr. Hiob
12982
(
omd.
,
1338
):
Daz kumit, ab ich rechte tolke, | Durch dis volkes sunde dar.
Ebd.
14742
:
Ab ich rechte tolken kan, | Der eynes ist der elyphant, | Daz ander cetus ist genant.
Gerhard, Hist. alde e
511
(
omd.
,
um 1340
):
Daz er, ab ich rechte tolke, | Vluchte Jsrahel dem volke.
Ebd.
5402
:
Vort ich tolke: [...].
Kochendörffer, a. a. O.
4784
;
Karsten, a. a. O.
7981
;
8998
;
13815
;
14167
;
Gerhard, a. a. O.
1641
.