tobsucht,
die
.›ungezügelte Raserei, wilde Tollheit; besessenes, krankhaftes Toben, unbeherrschte Aggressivität und Zerstörungswut‹;
zu
toben
(V.) 1, sucht
(die
) 3.Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld): aberwiz
, dram
, mania
, raserei
, seuche
, tobigkeit
, unsinnigkeit
, wüterei
.Syntagmen:
t. haben
; die t
. (Subj.) an jm. erwinden
; js. t. weren, der t. ire not benemen
; durch t. etw. gewinnen / haben, von den witzen geschieden sein
; die große t
.Wortbildungen:
tobsüchtig
Belegblock:
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.
143b, 20953
(preuß.
, um 1330
/40
): hatte der burgêre trucht | von Rige durch ir tobesucht, | und aldà mit sturmis dram | dî burc Karchuis gewunnen nam.
Reissenberger, Väterb.
9858
(md.
, Hs. 14. Jh.
): Du bist an rehten sinnen blint, | Als alle torehten sint, | Ane virnumft, sunder zuht | Und hast die grozen tobesuht, | Die dich uz rehtem wege treit.
Fischer, Brun v. Schoneb.
1739
(md.
, Hs. um 1400
): der achte stein heizet celidonius, | [...] | her benimpt der toben sucht ir not.
J. W. von Cube. Hortus
90, 11
(Mainz
1485
): Diß krut [hanff] meret das heubt wee der do mit handelt vnd brenget maniam das ist die dobesucht.
Chron. Augsb.
1, 68, 14
(schwäb.
, zu 1381
): do erwand die tobsucht an mannen und an wiben.
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
1612
(moobd.
, A. 15. Jh.
): Geyt aber weyshait vnd gerechtichait iren gewalt nicht ain mazz so ist ir gewalt nicht anders denn ain swert in aines tobsüchtigen hant.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
282, 5
(moobd.
, 1473
/8
): das er wär | durch sein tobsucht von witzen gar geschaiden.
Munz, Füetrer. Persibein
323, 4
(moobd.
, 1478
/84
): Sunst wardt dy fraw pezwungen | mit menngen peinen hertt, | piß si dem kúenen iungen | sein seuch gar nam vnnd im sein tobsucht wert.
Schöpper
8a
; Dwb
11, 1, 1, 531
; Schweiz. Id.
7, 285
; Schwäb. Wb.
2, 237
.‒
Vgl. ferner s. v. toben
(V.) 1.