tappen,
V.;
zu tappen
(der
).1.
›unsicher nach etw. / jm. tasten, etw. greifen‹.Phraseme:
auf etw. tappen
›auf etw. deuten‹, nach jm. tappen
›nach jm. suchen; mit der Waffe auf jn. zielen‹.Bedeutungsverwandte:
fülen
greifen
Syntagmen:
mit den händen t., nach etw. t
.Belegblock:
Luther, WA
33, 369, 2
(1531
): in der Theologia und in der Goͤttlichen weisheit gilt weder hoͤren noch sehen, weder tippen noch tappen.
Ebd.
47, 30, 16
(1538
/40
): Ehr [der windt] lest sich wohl horen, und wenn jemands darnach tappet, so lest er sich nicht finden.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
642, 4268
(Magdeb.
1608
): Die Froͤsch abr griffen tapffer an / | Tapten nach dem Fehnlein vnd Mann.
Kurz, Waldis. Esopus
1, 27, 11
(Frankf.
1557
): Der Storch thet mit dem Schnabel dappen, | Kund von der speise nichts erschnappen.
Sachs
14, 117, 18
(1550
): Derhalben muß die leut ich fliehen | Und in die schlupffwinckel einziehen, | Das nicht die schergen nach mir dappen.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
216, 10
(Nürnb.
1548
): Mit den henden kanst du es [das wort] nicht dappen / so wirst duß in keinē korb oder sack nicht fassen.
Luther, WA
21, 154, 15
; 21, 520, 24
; 23, 151, 9
; 49, 9, 32
; 49, 78, 12
; Peil, a. a. O.
662, 4903
; Kurz, a. a. O.
1, 13, 37
; Rupprich, Dürer
3, 293, 264
; Franz, Müntzer Schrr.
301, 24
; Jörg, Salat. Reformationschr.
136, 21
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
521
.2.
›sich unsicher vorwärts bewegen, vortasten, umherirren‹.Syntagmen:
im finstern t
.; hin und wieder t
.Belegblock:
Kehrein, Kath. Gesangb.
2, 413, 13
(Bautzen
1567
): Leucht vns HErr Christ du wares licht, | Das wir im finstern tappen nicht.
Sachs
17, 283, 11
(Nürnb.
1562
): Fuhr mutter-nacket auß dem betth | Und hin und wider dappen thet.
Kurz, Murner. Luth. Narr
2761
(Straßb.
1522
): O gickenheintzen, lieben lappen, | Meint ir also ins muͦß zuͦ dappen.
Jörg, Salat. Reformationschr.
775, 28
(halem.
, 1534
/5
): Jtem / so was der graben obgemellt gantz us gfûllt gsyn / mit lüten / [...] die nun by der nacht wider uß dem graben tapetend.
Päpke, Marienl. Wernher
4303
; Jörg, a. a. O.
136, 21
; Schöpper
38a
.