tagwerk,
das
.1.
›an einem Tag (um Lohn) zu leistende oder geleistete Arbeit‹; vgl.
tag
1; 4.Bedeutungsverwandte:
vgl. tagdienst
tagwan
Syntagmen:
das t. arbeiten / erfüllen, jm. das t. vorgeben
; sich mit dem t. ernären, nach dem t. zalen
.Wortbildungen:
tagwerken
Belegblock:
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil.
21, 247, 15
(schles.
, 1693
): [dass] uns armen bergknappen [...] unser schicht- oder tagewerk wegen schleuniger contentirung um eine stunde verlängert worden.
Hoffmann, Würzb. Polizeisätze
110, 2
(nobd.
, 1400-1411
): Wo auch die butner uͤber jor win ablossen, und einer mit sinen knechten ein gancz tagwerck zu erbeyten hot.
Chron. Nürnb.
5, 595, 2
(nobd.
, E. 15.
/A. 16. Jh.
): sie het einen eeman, der arbeit taz tagwerk.
Sachs
17, 325, 4
(Nürnb.
1563
): Machens ein tagwerck in zwey tagen.
Müller, Welthandelsbr.
302, 13
(schwäb.
, 1514
/5
): zalt man nach dem tagwerck dem man ain tag 12 g.
Chron. Augsb.
7, 496, 18
(schwäb.
, 1563
): der gemain, arm mann und insonderhait, was sich mit dem tagwerck erneren muͦß.
Niewöhner, Teichner
615, 27
(moobd.
, 1469
): ider fauler arbaiter | der da tagwercht umb den lon | der wunscht die sunn gen zu non.
Hilliger, Urb. St. Pantaleon
536, 15
; Kehrein, Kath. Gesangb.
2, 642, 13
; Winter, Nöst. Weist.
1, 371, 26
; Brunner, Rechtsqu. Krems u. Stein
108, 2
; Siegel u. a., Salzb. Taid.
13, 26
; 270, 6
; Patocka, Salzwesen.
1987, 94
; Schwäb. Wb.
30
.2.
Maßeineit für Acker-, Wiesen- und Waldflächen: ›Fläche, die an einem Tag bearbeitet werden kann (etwa ein Drittel eines Hektars)‹; vgl.
tag
1; 4.Meist nobd. und oobd., selten schwäb.; vor allem Rechtstexte.
Bedeutungsverwandte:
vgl. tagbau
tagmad
tagwan
Belegblock:
Mon. Boica, NF.
1, 46, 4
(nobd.
, 2. H. 14. Jh.
): Die Langen Wisen und die Spekwisen an der Zwartzach die sint gerechent an vier tagwerg.
Ebd. NF.
2, 1, 57, 16
(nobd.
, 1464
): Ein tagwerk wisen unter Puttendorffer holz.
Lexer, Tucher. Baumeisterb.
285, 10
(nürnb.
, 1464
/75
): so ist ie dreuhundert und zweintzig statschuch nach der leng ein tagwerck und hundert und sechtzig statschuch überzwerch zu rechen ein tagwerck.
Sachs
8, 216, 31
(Nürnb.
1553
): Dir sol der senat an dem berg | Feldes geben ein gantz tagwerg.
Thiel, Urk. Weltenb.
272, 15
(moobd.
, 1449
): Item ain tagwerch wismat.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
20, 16
(m/soobd.
, 1443
): und wer das nicht entet, der ist von jedem tagwerch aker so er nicht angeseet hat vervallen zwai phunt phening.
Siegel u. a., Salzb. Taid.
36, 42
(smoobd.
, 1625
): Landsrecht: wer ain viertlacker hate, der mag auf der tratten ze seiner nottdurft ain tagwerch lands einzeinen.
Chron. Nürnb.
2, 16, 9
; Stahleder, Juliussp. Würzb.
283
; Vock, Urk. Hochst. Augsb.
204, 32
; Sappler, H. Kaufringer
3, 138
; Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 209, 16
; Bastian u. a., Regensb. UB
197, 13
; Hör, Urk. St. Veit
200, 42
; Winter, Nöst. Weist.
1, 187, 38
; Pfälz. Wb.
2, 38
; Öst. Wb.
2, 539
.‒
Vgl. ferner s. v. auffahen
3.3.
›Eheverlöbnis‹.Bedeutungsverwandte:
hochzeit
eheschaft
Belegblock:
Siegel u. a., Salzb. Taid.
106, 10
(smoobd.
, 1671
): Tagwerk und hochzeiten ohne vorwissen und bewilligung der obrigkeit auch außerhalb diss gerichts ze halten, ist verpotten bei der straff.
Ebd.
73, 30
.