tünchen,
V.
›etw. anstreichen, tünchen; verputzen‹ (von Mauern und Gebäuden gesagt); ütr. auch: ›einen falschen Anschein vermitteln, etw. vorgaukeln; etw. verbergen, vertuschen‹.
Bedeutungsverwandte:
betunken
bewerfen
2
bleichen
1
kleiben
1
malen
schmücken
überziehen
verglasieren
weissen
bekleiden
2
beleimen
beschlagen
beschmeissen
bestechen
bestreichen
kälken
klenen
Belegblock:
Ziesemer, Proph. Cranc Am.
7, 7
(preuß.
, M. 14. Jh.
): der herre stunt uf einer getunichten
[
klaibtenMentel
14752
– 1518: ;
beworffenDietenberger
1534: ]
mure und hatte in siner hant eine murkelle. Joachim, Marienb. Tresslerb.
347, 8
(preuß.
, 1405
): das sie [mauerer] [...] eyn gewelbe getonchet haben.
Luther, WA
47, 498, 19
(1539
): Also tunchen und weissen die Munche und Nonnen auch mit ihrem klosterleben, welchs sie hoch heben.
Ebd.
47, 500, 35
: Man tunchet und schmucket es wohl, aber es kompt zuletzt heraus und stincket.
Lippert, UB Lübben
2, 236, 7,
Anm. 37 (osächs.
, 1525
): Mit dem tunnicher vordinget das newe haus, rathhauß etc. innenwendig und außenwendig zu kleben, zu staken und tunnichen.
Brack
c 8r
(Basel
1483
): Gipsare. wissen oder teuͤchen.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
539
(Genf
1636
): Tuͤnchen / weiß vberziehen.
Chron. Augsb.
2, 215, 11
(schwäb.
, Hs. 16. Jh.
): die zwen türn wurden getuncht und gemallet.
Henisch
765
(Augsb.
1616
): Dunchen / mit kalch beduncken / weissen / bleichen / verglassieren.
Ebd.
1623
: Gypßen / weyßgen / weißmachen / gypsare. [...]. Gypßen / pflasteren / tunchen / weissen / gypso insternere.
Turmair
4, 686, 30
(moobd.
, 1522
/33
): solcher alter stain [...] zu kalch verprent und an etlichen orten vermaurt und düncht [...] worden.
Joachim, a. a. O.
275, 22
; 335, 3
; Rechn. Kronstadt
1, 622, 25
; Henisch
1588
; Pfälz. Wb.
2, 616
f.; Schweiz. Id.
13, 460
f.