tödlich,
alem. auch
todemlich,
tödemig,
tödig,
Adj.
1.
›lebensbedrohlich, lebensgefährlich; todbringend, Leib und Leben zerstörend‹; in 1 Beleg: ›dem Tode nahe, im Sterben liegend, dem Tode geweiht (von Personen in akuter Todesnot)‹;
zu
tod
 1.
Phraseme:
der tödliche abgang
›der Tod‹;
der tödliche man
›schwerkranker, gleichsam dem Tod geweihter, im Sterben liegender Mann‹.
Bedeutungsverwandte:
unheilbar
.
Gegensätze:
untödlich
.
Syntagmen:
etw
. (z. B.
flecken / streiche / wunden
)
(nicht) t. sein
;
jn. t. verwunden
;
der tödliche dunst / has / krieg / man / untrost, die tödliche angst / feindschaft / kraft / krankheit / martel / not / speise / süchtnis / waffe / wunde, das tödliche geschos / gift / luder / pülverlein, tödliche bresten
; subst.:
etw. tödliches einnemen / trinken
.

Belegblock:

Große, Schwabensp.
119a, 35
(Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
de vorsten ne solen dicheinen lamen man oder mesel suͦchtegen oder [...] eynen totlichen man zuͦ konigh dicheine wis icht irwelen.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
112, 2136
(
Magdeb.
1608
):
so mengt man drein / | Ein roͤtlichs toͤdlichs puͤluerlein / | Als wenns roter strawzucker wer.
Ebd.
151, 3320
:
schawt ich [...] | Ob die wunden auch toͤdtlich wern.
Apherdianus
55
(
Köln
1575
):
Vulnus Immedicabile, Toͤdtlich / die unheilbar ist.
Kehrein, Kath. Gesangb.
3, 133, 8
(
Köln
1582
):
Toͤdlich geschos hat er bereit, | Vnd das zuͦschiessen auffgeleit.
Rosenthal. Bedencken
41, 4
(
Köln
1653
):
sie speyen toͤdliche Gifft mit jhren Pestilentzischen Zungen.
Wunderlich, Fierrabr.
9, 4
(
Simmern
1533
):
von des wegen mein gesel Oliuier toͤdlich verwundt ist worden.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
192, 8
(
Frankf.
1535
):
Wer von Terra sigillata trinckt / vnd darnach toͤdtlich gifft neme / dem fert es obenn auß.
Ebd.
194, 7
:
[wann einer] im tranck etwas toͤdlichs einnimpt.
Ralegh. America
16, 1
(
Frankf.
1599
):
Auß welcher vrsach Vides vnd Berrheo in toͤdtliche Feindschafft gegen einander gerichten.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth
4, 113, 5
(
Frankf.
1603
):
Der tödtlich abgang der dreyer [...] helden.
Küther, UB Frauensee
412, 28
(
thür.
,
1540
):
fliessend wunden, streiche die blutig ader blau und doch nit thotlich sein.
v. d. Broek, Suevus. Spieg.
166v, 4
(
Leipzig
1588
):
das der hohen Potentaten [...] toͤdlicher abgang / darauff gemeiniglichen gefehrliche [...] Enderungen zu folgen pflegen.
Pyritz, Minneburg
1287
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Ez dimpf et uz irs augen blicke | Totlicher untrost uff der vart.
Kohler u. a., Peinl. GO Karls V.
140, 3
(o. O.
1532
):
so einer jemandt mit einem todtlichen Waffen [...] schlecht.
Bihlmeyer, Seuse
259, 17
(
alem.
,
14. Jh.
):
Do ich [...] in aller der angst und toͤtlicher not stuͦnt vor in uf erhenket jemerlich.
Ebd.
270, 32
:
toͤtlichú angest ringet mit im inwendig.
Bachmann u. a., Volksb.
140, 25
(
alem.
,
15. Jh.
):
da er in todiniger not lag, do kam ein engel ze im.
Wickram
4, 18, 4
(
Straßb.
1556
):
ward im [...] sein liebste gemahel / mit toͤdtlicher kranckheit beschwert.
Bartsch, Reinfrid
19502
(
halem.
, Hs.
14. Jh.
):
sî truogen tœdemigen haz | im und allen mannen.
Jörg, Salat. Reformationschr.
36, 18
(
halem.
,
1534
/
5
):
was grossen unfals / kumers [...] eyner loblichen Eygnoschaft darus erwachsen etc. bis ouch zuͦ toͤtlichem krieg / bluͦttvergiessen / und schlachten.
Roder, Stadtr. Villingen
8, 30
(
önalem.
,
1294
):
Gescheh oͮch das, daz ieman den andern schuldigoti umbe toͤdemig gevehde.
Müller, Nördl. Stadtr.
28, 22
(
schwäb.
,
1348
/
50
):
daz nieman [...] kain pantzer tragen sol [...], er hab denn toͤdig vintschaft.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
111, 11
(
oobd.
,
1349
/
50
):
si behuoten sich auch, daz si niht über die siechen giengen, daz der vergift âtem und der tœtleich dunst iht in si gieng.
Ebd.
125, 24
:
der töbigen hund pizz sint tœtleich.
Quint, Eckharts Pred.
1, 82, 1
;
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch
4269
;
Froning, Alsf. Passionssp.
5578
;
J. W. von Cube. Hortus
109, 4
;
123, 23
;
v. Keller, Amadis
389, 35
;
Österley, a. a. O.
2, 499, 17
;
Feudel, Evangelistar
98, 1
;
Helm, Maccabäer
23, 6
;
Wagner, Erk. Ps.-J. v. Kastl
18, 17
;
41
;
Cirurgia H. Brunschwig
13va, 3
;
Sudhoff, Paracelsus
4, 525, 5
;
Bartsch, a. a. O.
5466
;
16059
;
Bachmann u. a., a. a. O.
64, 19
;
69, 23
;
140, 25
;
Morrall, Mandev. Reiseb.
137, 15
;
Heydn. maister
20r, 24
;
Piirainen, Stadtr. Sillein
76a
, 7ff;
Maaler
403r
;
Schweiz. Id.
12, 484
;
Schwäb. Wb.
2, 245
.
Vgl. ferner s. v.
abgang
 5,
aufrur
 2,
beinschrötig
.
2.
›sterblich, dem Tod, der Vergänglichkeit verfallen, vergänglich (als Seinsbestimmung des Menschen, alles Seienden)‹;
zu
tod
 3.
Gehäuft Texte der Sinnwelt ,Religion/Didaxe‘.
Phraseme:
die tödliche angst
›Todesangst, existentielle Angst vor dem gewissen Tode‹.
Bedeutungsverwandte:
irdisch
 2,
sterblich
 1,
verderbend
,
verderblich
,
zergänglich
.
Gegensätze:
ewig
 1,
götlich
 1,
unsterblich
,
untödlich
.
Syntagmen:
got durch uns t. geworden sein, j
. (z. B.
der mensch
) /
etw
. (z. B.
der leib, das leben
)
t. sein,
˹
sich t. erkennen, etw. t. halten
˺ (objektbezogenes präd. Attr.);
der tödliche leib / leichnam / mensch, die tödliche art / eigenschaft / menschheit / unsauberkeit, das tödliche fleisch / kleid / leben, die tödlichen dinge / leute / zungen
; subst.:
die tödlichen beweinen, den tödlichen etw. frommen bringen
;
der weg der tödlichen
.
Wortbildungen:
tödliche
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok.
2485
(
nrddt.
,
14. Jh.
):
Vor unse totlichen art.
Luther, WA
48, 80, 8
(
1547
):
Wo solchs ein Mensch koͤnde gleuben, wie gar wuͤrde er dieses Lebens [....] gering achten, Vnd gleich wie das Leben alle stund toͤdlich, also auch die guͤter, ehr, pracht vnd alles toͤdlich halten.
Fischer, Brun v. Schoneb.
4229
(
md.
, Hs.
um 1400
):
ich han gevolget der menscheit | und totlichen dingen zu lange.
Ebd.
6810
:
der mensch ist einhalp totlich | von der andren site unsterblich. | von dem vleische ist her totlich, | von der sele ist her unsterbelich.
Ebd.
10072
:
were der engel totlich gewesen, | glicher wis also der mensche was | [...] | so mochte [...].
Quint, Eckharts Pred.
1, 135, 13
(
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Waz zît rüeret, daz ist tœtlich.
Ders., Eckharts Trakt.
110, 16
(
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
wer lœset mich von disem tœtlichen vleische und lîbe?
Jostes, Eckhart
14, 15
(
14. Jh.
):
daz sich di sel ablozen schol von allen totlichen dingen und zergenclichen.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch
7729
(
rhfrk.
,
um 1405
):
Das ist der doͤtliche mentsche, | davon gesagt ist, | Der da esche und rauch ist | Und mulle.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
8, 15
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
Es ist tumm, der die tötlichen beweinet.
Ebd.
32, 44
:
das ein mensche nicht gewissen kan, wann, wo oder wie wir über es urbürzling fallen und es jagen zu laufen den weg der tötlichen.
Strauch, Par. anime int.
9, 10
(
thür.
,
14. Jh.
):
ein iclich heilege sele ist edelir wan der totliche lip unsis herrin Ihesu.
Wagner, Erk. Ps.-J. v. Kastl
15, 46
(
nürnb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Wer mag aber geczelen, was jamer, wurcken und mue machen die totlich engst, die sorg benotet, [...], die betrubnuß trawrigt.
Sachs
1, 451, 25
(
Nürnb.
1533
):
Was tödtlich ist, das muß als sterben.
Stamm, Schwarzw. Pred.
4, 295
(
wobd.
,
14. Jh.
):
dc ist anders niht wan dc denne alliu tôdenkait vnd alliu tôtlichi von dier vliehent.
Bachmann u. a., Volksb.
289, 19
(
alem.
,
15. Jh.
):
won von Adams fal wart die menscheit tödemlich.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
8, 147, 1
(
Straßb.
1466
):
ERnstlich wie das ich auch bin ein toͤtiger
[
Luther
1545:
sterblich
]
mensch geleich allen.
Sudhoff, Paracelsus
9, 177, 31
f. (
1531
/
5
):
auf das nichts tötlichs und was tötlich und zergenglich ist, hinaus gang in das eußer reich.
Rieder, St. Georg. Pred.
311, 27
(Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
der untotliche Got, der wart totliche durch uns.
Warnock, Pred. Paulis
4, 166
(
önalem.
,
1490
/
4
):
Sy hat im nachgefolget, won sy ir todemlich leben hat verwandlet in daz ewig, clarificiert, untodelich leben.
Koller, Ref. Siegmunds
289, 44
(Hs. ˹
Augsb.
,
um 1440
˺):
Des ersten sol er [ain prister] swartz tragen, zu pekennen demütikait und rechte plödikait diser zeit und tötlich leben.
Seemüller, Chron. 95 Herrsch.
22, 18
(
oobd.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
O der tödleichen aigenschafft, o du plinter und armer sin der menschen.
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
1600
(
moobd.
,
A. 15. Jh.
):
daz tüt er [der höchst] weisleich, wann er waiz daz es den tötleichen frumen pringet.
Turmair
4, 12, 25
(
moobd.
,
1522
/
33
):
dardurch wir dan auß tötlichen untötlich und götter werden mögen.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
14, 40
(
tir.
,
1464
):
ich zeüch ab das tödleich klaid, das ich an lëg das ewig klaid.
Ebd.
62, 29
:
da alle tödleichen zungen nicht genugsam wëren, das si solten aus sprëchen sein erhöchung.
Pfefferl, Weigel. Gn. S. 
54, 29
;
59, 5
;
Quint, Eckharts Pred.
1, 127, 8
;
281, 6
;
2, 81, 2
;
443, 5
;
582, 12
;
Jostes, a. a. O.
14, 20
;
Froning, Alsf. Passionssp.
4481
;
Bömer, a. a. O.
2428
;
Jungbluth, a. a. O.
32, 37
;
Kehrein, Kath. Gesangb.
1, 210, 2
;
Wattenbach, Urk. Rauden
179, 1
;
Vetter, Schw. zu Töß
1, 15
;
11, 23
;
Chron. Nürnb.
3, 32, 6
;
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
15, 6
;
Kurrelmeyer, a. a. O.
2, 106, 6
;
Vetter, Pred. Taulers
196, 23
;
Chron. Strassb.
336, 9
;
Schade, Sat. u. Pasqu.
3, 93, 36
;
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst
1, 172, 20
;
Roloff, Brant. Tsp.
2055
;
Warnock, a. a. O.
5, 122
;
6, 94
;
7, 118
;
Koller, a. a. O.
289, 44
;
Bihlmeyer, Seuse
112, 4
;
160, 23
;
541, 17
;
Lemmer, Brant. Narrensch.
54, 14
;
Päpke, Marienl. Wernher
6552
;
Morrall, Mandev. Reiseb.
167, 6
;
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
491, 27
;
Klein, Oswald
24, 37
;
Turmair
5, 37, 1
;
Reithmeier, B. v. Chiemsee
4, 5
;
Bauer, a. a. O.
2, 9
;
59, 4
;
123, 6
;
dies., Imitatio Haller
44, 4
;
65, 26
;
98, 12
;
Dasypodius
308r
;
Schwäb. Wb.
2, 296
.
Vgl. ferner s. v.
ansehen
(V.) 3,
antastung
 1,
aufbinden
 9.
3.
›Gottesferne, Verlust der göttlichen Gnade bewirkend, zu ewigem Tod und Verdammnis führend‹; im katechetischen Sinne bezogen auf die als Todsünden kategorisierten Vergehen;
vgl.
tod
 4.
Meist Texte der Sinnwelt ,Religion/Didaxe‘.
Gegensätze:
ablässig
 3,
buswürdig
 2,
läslich
 1,
täglich
 3.
Syntagmen:
etw
. (z. B.
gedanken / lügen
)
(nicht) t. sein
;
t. sündigen
;
der tödliche tag, die tödliche begierung / sünde
(vielfach).

Belegblock:

Luther, WA
54, 267, 18
(
1545
):
WEr da klagt uber beschwerung der Annaten, Bapst monden [...], suͤndigt toͤdlich.
Rosenthal. Bedencken
36, 33
(
Köln
1653
):
wann man [...] sagt / die haltung Goͤttlicher Gebott sey vnmoͤglich / dann diese Red gibt grosse gelegenheit daß man [...] seinen boͤsen luͤsten ohn Zaum folge / nit nur zu laͤßlichen / sondern auch groben toͤdlichen Suͤnden.
Ebd.
37, 9
:
Auß dem daß ich saget / wir koͤnnen hie nit ohn Suͤnd seyn / folget nit daß wir toͤdschlaͤg oder ehebruͤch oder andere toͤdliche suͤnden / [...] / begehen muͤssen.
Steer, W. v. Herrenb. Büchl.
731
(
pfälz.
,
1436
):
Volwirckt aber das mensch vnordenlich vnd böse wercke [...] vnd wirt dar jnne tötlichen funden [...], so wirdet es verdampt jn das ewig füre.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
62, 29
(
omd.
,
1487
):
wen ehliche leẃte sölch vngeborliche weiße vornehmen [...] seÿ an ÿm selbest keÿn thottsúnde sunder es magk woll ein zceichen súndlicher vnd thöttlicher begiru͂g sein.
Neumann, Rothe. Keuschh.
679
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
[welche] ir antlitze smocht unnd rot macht | [...] | dy dut dotliche sunde.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
188
(
Nürnb.
1517
):
[die gedanken] wiewol sie nit erzneien, sein sie doch nit tödlich.
Vetter, Pred. Taulers
402, 21
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
sint sú on doͤtliche súnde, so muͤssent sú mit den groben súndern in das vegefúr.
Rieder, St. Georg. Pred.
3, 1
(Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
hie merket man fúnf hant lúg die toͤtlich sint, und dri die ablaͤssig sint.
Stammler, Berner Weltger.
117
(
ohalem.
,
1465
):
Gottes zorn vnd sinen schlag. | Der sol vns heissen ein toͤttlich tag.
Morrall, Mandev. Reiseb.
13, 21
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
Sie sprechent das toͤtlicher súnd sy wenn wir unsern bart scherent.
Klein, Oswald
24, 29
(
oobd.
,
1423
):
das kainer müg genesen, | wer inn der sünde gifft | tödlichen wirt erfunden.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron.
196, 6
(
moobd.
,
1478
/
81
):
so kumpt aine [...] in die huerhäwser; was die dann mit sölchen iren todtlichen sünden verpringen.
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
779
(
moobd.
,
A. 15. Jh.
):
ob der engel vall sey tötleiche sünd gewesen.
Quint, Eckharts Trakt.
232, 5
;
v. d. Lee, a. a. O.
13, 40
;
Gille u. a., M. Beheim
117b, 124
;
Schmidt, Rud. v. Biberach
97, 25
;
Morrall, a. a. O.
13, 25
;
Sappler, H. Kaufringer
16, 55
;
295
;
359
;
27, 36
;
Buijssen, Dur. Rat.
30, 1
;
Steer, Schol. Gnadenl.
2, 90
;
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
125, 23
.
Vgl. ferner s. v.
abrichten
 7,
1
anreisen
 1,
2
ban
 16.
4.
›im Zustand des Totseins, tot, gestorben‹; speziell: ›eine lebensgefährliche, möglicherweise zum Tode führende Situation indizierend / vorgebend; todähnlich‹;
vgl.
tod
 1.
Bedeutungsverwandte:
bleich
 1.
Gegensätze:
lebendig
 1.

Belegblock:

Fischer, Brun v. Schoneb.
6447
(
md.
, Hs.
um 1400
):
ich bat daz ich muste varn | zur helle lebendig nicht totlich.
Pyritz, Minneburg
3648
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Ir banir velt vil garbe | Waz von zobel totlich varbe.
Sachs
14, 331, 16
(
Nürnb.
1554
):
Ich west wol, das du nit warst todt, | Sonder stellest so tödlich dich.
Ebd.
17, 450, 23
(
1562
):
Als aber Apollo, der gott, | Sein lieben sone tödtlich sach, | Ergrimmet er.
Fuchs, Murner. 4 Ketzer
941
(˹wohl
Straßb.
˺
1509
):
Das jn das bluͦt schier was entwichen, | Toͤdtlich vnd bleich [...], | Wie do sind an sanct Martins tag | Vmb den kamp die feißten cappen.
Munz, Füetrer. Persibein
232, 1
(
moobd.
,
1478
/
84
):
Hie mit amächtigclichen | si zu der erden saig | tödlicher varb erplichen.