stichling,
der
;-es/
auch -Ø
.1.
›Stichling, ein kleiner Raubfisch mit Stacheln vor der Rückenflosse‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. bersich
Belegblock:
Hajek, Guͦte spise
53
(rhfrk.
/nobd.
, um 1350
): So mache zvͦm iuͤngesten ein klein lecker koͤstelin von stichellinges magin vnd mucken fuͤzze vnd lovinken zvngen.
Voc. Teut.-Lat.
ff iijr
(Nürnb.
1482
): Sticheling. ein kleinfisch. turonilla aforus.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst
2, 6, 29
(Straßb.
1533
): die schlechtesten und wolfeilsten Fischlin uff dem Marckt, [...], als Stichling, Milling.
Maaler
388r
(Zürich
1561
): Stichling (der) Ein halbgewachsen egle.
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
340
; Schweiz. Id.
10, 1313
.‒
Vgl. ferner s. v. barsch
.2.
›Dorn (z. B. der Distel); Stachel (der Insekten); stachelähnlicher Zahn (von Fischen)‹; vgl.
stechen
(V.) 2; 1
stich
2.Bedeutungsverwandte:
1
angel
1
stachel
stichel
der
) 1.Belegblock:
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
183, 29
(oobd.
, 1349
/50
): ain grôz wunder, daz der vogel sô wol singt und daz er doch gespeiset wirt von den scharpfen stichelingen der disteln.
Ebd.
252, 1
: si [visch] habent auch an der zend stat swær und scharpf sticheling in dem mund.
Ebd.
299, 4
: wâ ain mensch ze veld slæft, daz stechent si [snâken] hart und wundent ez mit etleichen stichlingen oder ängeln.
3.
ein Rebenschädling; vgl. am ehesten
stechen
(V.) 2.Bedeutungsverwandte:
vgl. sticher
Belegblock:
Bächtold, N. Manuel. Abl.
128, 449
(halem.
, 1525
): Denn bannend wir die würm us dem ertrich geschwind, | Die fliegen us den erpsen und worinn sie sind, | Die grüenen stichling, so die reben zerstechend.
Schweiz. Id.
10, 1314
.4.
›Turnierkämpfer‹; zu
stechen
(V.) 4; 1
stich
4.Bedeutungsverwandte:
vgl. stechgeselle
stichel
der
) 2, sticher
Belegblock:
Chron. Augsb.
4, 35, 2
(schwäb.
, v. 1536
): der ist ain guͦtter stichling gewest, der hat begert mit ainem Schwaben zuͦ stechen.
5.
›außereheliches Kind (wohl männlichen Geschlechtes)‹; auch negativierend für ›Kleinkind‹; zu stich
›coitus‹ (Dwb
).10, 2, 2, 2681
Bedeutungsverwandte:
bankhard
bastart
hurenkind
Belegblock:
Schade, Sat. u. Pasqu.
3, 60, 14
(obd.
, 1421
): do fromer lüten kinder hindergeschlagen werden, die vor den selbigen stichlingen nit mögen [...] fürkommen.
Maaler
388r
(Zürich
1561
): Stichling (der) Bastart / Banckhard.
Wyss, Luz. Ostersp.
3474
(Luzern
1571
): Lass gan den stichling, bringts dir schmertz! | Ich stich dir sschwertt sonst ouch ins hertz.
Barack, Zim. Chron.
4, 50, 1
(schwäb.
, M. 16. Jh.
): sei für die wiegen gestanden und gesagt: „Ei du stichling, das muess ich von deinen wegen leiden! ich solt ein messer in dich stechen“.
6.
s. 1
stich
6.