sterben,
V.;
Faktitivum zu sterben
(V., unr. abl.).1.
›jn. (auch: sich) / (vereinzelt:) etw. (Tiere) töten‹; ütr. von Personen: ›jn. ins Verderben führen‹; von Pflanzen: ›etw. zum Verwelken bringen‹; vgl.
sterben
(V., unr. abl.) 1; 8.Bedeutungsverwandte:
vgl. aufhenken
aufreiben
ausmorden
ausrotten
betauben
joppenleren
leiblosen
letzen
pfälen
steinen
stillen
Syntagmen:
j. jn
. (z. B. Christum, das kind
), die schar, den vogel s., jn. hungers, des todes, mit dem schwerte s., das mos die vögel, das wetter die blumen s., das gut jn. s
.Belegblock:
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.
15316
(preuß.
, um 1330
/40
): [Die Sudouwin] daz hûs vorterbetin, | ouch vı̇ngin und sterbetin, | waz sị zu den stundin | daru̇ffe luite vundin.
Helm, H. v. Hesler. Nicod.
1815
(nrddt.
, 14. Jh.
): gemeine sie [juden] sich vlizzen, | wie sie Cristum sterbeten.
Luther, WA
33, 237, 39
(1531
): kondte man die prediger hungers sterben, so theten sie es.
Oorschot, Spee. Trvtz-N.
227, 22
(wmd.
, 1634
): Tod zur Erden sie [Blümlein] sich lencken, | Sie das wetter hatt gesterbt.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe
170, 7
(thür.
, 1421
): der ketzer Diterich von Berne, der durch seyner sunde willen des gehnden todes gestorben was unde babistin Johannem den andern hungers gesterbet hatte.
v. Groote, Muskatblut
84, 8
(nobd.
, 1. H. 15. Jh.
): laisz dich daz guͦt nit sterben, | Du solt im nit gehorsam sin.
Munz, Füetrer. Persibein
219, 6
(moobd.
, 1478
/84
): dy vogel es [mos] sterbet in dem lufft, | so lawt erlúet sein pidmen vnd auch schallen.
Strehlke, a. a. O.
11684
; Hübner, Buch Daniel
6991
; v. Groote, a. a. O.
86, 140
; Mayer, Folz. Meisterl.
80, 136
; Niewöhner, Teichner
565, 87
; McClean, Havich
1372
; 3788
.2.
›etw. zum Schwinden bringen; etw. überwinden‹; vgl.
sterben
(V., unr. abl.) 9.Belegblock:
Lappenberg, Fleming. Ged.
390, 39
(1638
): Komus hat den Preis der Kraft, | daß er auch den Zorn der Götter | stilt und sterbt und freundlich Wetter | in der Menschen Herzen schafft.
Reissenberger, Väterb.
453
(md.
, Hs. 14. Jh.
): Gehugede zu den vrunden, | Wollust an den sunden, | Daz sterbet an im allez tugent.
Karsten, Md. Paraphr. Hiob
1738
(omd.
, 1338
): Want den thoren zorn verterbet | Und in zu tode sterbet.
Thiele, Minner. II,
7, 286
(Hs. ˹nalem.
/sfrk.
, 1470
/90
˺): myn frewd ist mir gesterbt | unnd myn drurn lebendig worden.
Gierach, Märterb.
4247
(Hs. ˹moobd.
, A. 15. Jh.
˺): das ich an dem chrewcze lite not, | das ich sterbet der menschen tot.