stegen,
V.
– 1 und 2 in Verstexten des älteren Frnhd.
1.
›wohin gehen, e. S. entgegengehen; etw. begehen, besteigen (von Personen, teils im konkreten, teils ütr. Sinne); wohin führen (von Sachen)‹.Wortbildungen:
stegern
Belegblock:
Helm, H. v. Hesler. Apok.
22224
(nrddt.
, 14. Jh.
): die tugent richen | Leien die diser werlde pflegen | Und zu dem himelriche stegen.
Ders., Maccabäer
4101
(omd.
/nrddt.
, Hs. A. 15. Jh.
): der [viende] wart er vil niderlegen, | al daz her muste irwegen, | sus wart er nach tote stegen.
Karsten, Md. Paraphr. Hiob
14403
(omd.
, 1338
): Wi si zu berge stegeren | Und in ire hol sich legeren.
Primisser, Suchenwirt
13, 33
(oobd.
, 2. H. 14. Jh.
): Er was, der wol di bruke | Chund stegen durch di veinde stark.
Bartsch, Reinfrid
5549
(halem.
, Hs. 14. Jh.
): diu phat und al der stîc, | sô in ir herze mohte stegen.
Helm, H. v. Hesler. Apok.
12935
.2.
›sich auf etw. richten, konzentrieren; nach etw. streben‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. arbeiten
geramen
stellen
sticken
Belegblock:
Mayer, Folz. Meisterl.
72, 172
(nobd.
, 1517
/8
): Cristen, secht an, | Nit steget | Hie aüf die namen drey! | Ie doch da pey | Prüeft aller meist | Der person unterscheite!
Bartsch, Reinfrid
62
(halem.
, Hs. 14. Jh.
): und wil einvalteclîchen stegen | ûf der âventiure wân | der ich mich underwunden hân.
Primisser, Suchenwirt
31, 9
(oobd.
, 2. H. 14. Jh.
): Pey starchem leip, wa ist ir müt, | Daz sy niht nach eren stegen | Und seint von iugent so verlegen | Da haim reht sam ain ohzsen kalb?
Bartsch, a. a. O.
4452
; Niewöhner, Teichner
434, 125
; 555, 58
.3.
›Wege, Brücken anlegen, bauen‹; vgl.
steg
1; 2.Belegblock:
Merz, Urk. Wildegg
120, 14
(halem.
, 1556
): wozu sie aber nitt wellen stegen noch wegen.
Winter, Nöst. Weist.
2, 789, 2
(moobd.
, 1604
): So ist mer zu melden das die Stallegkher und die müllner da mit einander stegen sollen.
Schweiz. Id.
10, 1506
; Schwäb. Wb.
5, 1690
.