stäte,
die
;
-Ø/–
.
1.
›Standhaftigkeit, Treue, Beständigkeit (vor allem in erotischer Hinsicht); Verläßlichkeit‹;
zu
stäte
(Adj.) 2.
Älteres und mittleres Frnhd.; gehäuft Verstexte (minne)didaktischen Inhalts.
Bedeutungsverwandte:
gewisse
 1,
treue
 3; vgl.
stätigkeit
 2.
Syntagmen:
s. haben / pflegen / brechen
;
j. s. heissen
;
kleiner s. sein
;
etw. mit s. halten, jm. mit s. beistehen, jn. mit s. verschmähen, einem weib in s. beiwesen
;
die ganze s
.;
frau stäte
.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.
6967
(
preuß.
,
um 1330
/
40
):
brîf, dô sach man an | vil ganz sîn ingesigil hân | durch stête und gewisse | der dinge gezûgnisse.
Pyritz, Minneburg
3874
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Dar umb daz ir mir wandels frye | Mit stete syt gestanden by | In lieb und auch in leyden.
Ebd.
5010
:
Durch stet und auch durch die truwe din | Hor ich [Fraw Mynne] ez gern sunder wan.
Gille u. a., M. Beheim
148, 217
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
abgoter und ir rete | Versmechet es [puch der weishait] mit stete.
Matthaei, Minner. I,
1, 392
(Hs. ˹
nalem.
,
1459
˺):
frow Truͤw, an uͤch ist gebrochen! | frow Stet, läßt ir es ungerochen | das dißem knaben stett mit hertikait | gegolten wird.
Primisser, Suchenwirt
11, 97
(
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Warhait, Stæt, mit rainer Tugent, | Di hat er von chindes iugent | Geladen in seinz hertzen schrein.
Drescher, Hartlieb. Caes.
307, 2
(
moobd.
,
1456
/
67
):
Von ainer storchin, die getoͤtt wartt, dar umb das sy ir státt geprochen hett.
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.
6967
;
Thiele, Minner. II,
32, 110
;
Karnein, Salm. u. Morolf
538, 2
;
Matthaei, a. a. O. I,
905
;
13, 279
;
Mayer, Folz. Meisterl.
38, 137
;
Wiessner, Wittenw. Ring
32
.
Vgl. ferner s. v.
auserkoren
(Adj.) 1.
2.
s.
stäte
(Adj.) 3.
3.
s.
stäte
(Adj.) 4.