prachtlich,
Adj.
1.
›großsprecherisch, hochmütig, hoffärtig‹; zu
pracht
2.Belegblock:
Volz, Prophet Daniel W
7, 8
(Worms
1527
): eyn maul das redt prachtliche ding.
Sachs
7, 344, 5
(Nürnb.
1559
): Was prechtlicher gier und affeck | Verporgen in seim hertzen steck.
Schottenloher, Flugschrr.
101, 6
(Bamb.
1523
): die Frenckischen Edelleüt [...] sich prechtlich gegen einander verschriben habenn.
Volz, Prophet Daniel Z
7, 8
(Zürich
1529
): diß horn hatt ougen wie ein mensch / vnd ein mul das redt prachtliche ding.
Jörg, Salat. Reformationschr.
655, 20
(halem.
, 1534
/5
): Wann dann ouch niemand erscheyn, fůrend sj für mit jren urtelen zů den oberkeyten der gotzhüsern / gantz prachtlicher / gwalltiger wyse.
Meisen u. a., J. Eck
55, 19
(Ingolst.
1527
): der irsal, der mit [...] zierlichen reden wirdt auffgemutzt unnd prachtlich herfirbracht.
Maaler
319v
; Dietz, Wb. Luther
1, 343
; Schwäb. Wb.
1, 1337
; Schweiz. Id.
5, 393
:2.
›glänzend, herrlich, prachtvoll‹; zu
pracht
3.Belegblock:
Roloff, Brant. Tsp.
1193
(Straßb.
1554
): Wie ir dann bald hie werden sehen / | Das fraw Tugent würt brachtlicher weiß | Den bytz behalten mit lob und preiß.
Chron. Augsb.
8, 357, 1
(schwäb.
, zu 1548
): es ist vast brachtlich und mit allen dingen costlich zuͤgangen.
Ebd.
9, 87, 11
(schwäb.
, 1544
/5
): domit die gemaine zunftliche regierung, so allen stötten des reichs nützlich, für andren prachtlichen, unzünftlichen regimenten geliept und gelopt werden sollte.
Barack, Zim. Chron.
3, 168, 32
(schwäb.
, M. 16. Jh.
): Der son hielt sich so brachtlich und verthett ain unmehre gelts.
V. Anshelm. Berner Chron.
4, 2, 24
(halem.
, n. 1529
): der [cardinal] im Hoͤmonat als Roͤmscher kilchen legat brachtlich, aber unglowt gon Bern kam, mit aller stat herlicher kruͤzprocession vor dem obertor enpfangen.
Jörg, Salat. Reformationschr.
692, 15
(halem.
, 1534
/5
): Das understůnd sy mit gar gschwinden praticken / alls gros prachtlich bottschaften zů schicken für die gmeynden.
Turmair
4, 108, 14
(moobd.
, 1522
/33
): Truegen lange weisse leinen oder auß paumwol claider und mäntl an, füerten über ander leut ein guet herlich prächtlich leben.