prächtig,
Adj.
1.
›großsprecherisch, hochmütig, hoffärtig‹; zu
pracht
2.Belegblock:
Kurz, Waldis. Esopus
3, 85, 5
(Frankf.
1557
): Heltst dich so trutzig vnd so prechtig, | Als werst noch zehenmal so mechtig.
Bell, G. Hager
176, 3, 10
(nobd.
, 1597
): Das sich mancher Empört mit macht, | Richt an krieg vnd zweÿ tracht | allein vmb hohfart willen brechtig.
Ebd.
313, 2, 24
(nobd.
, 1607
): Der [...] felt Haupt man war brechtig.
Anderson u. a., Flugschrr
2, 5, 5
([Augsb.
] 1523
): al jrdisch hoch prachtig Fürstẽ / Bapst / Bischoff / doctores.
Gagliardi, Dok. Waldmann
2, 551, 14
(halem.
, um 1541
): diewyl Waldman sonst prachtig und in synen hendlen trutzig waß.
Adomatis u. a., J. Murer. A
1457
(Zürich
1565
): Gott wirt in daͤmmen wunderbar | wie wol er brachtig fart dahar.
Dasypodius
297v
; 392r
; Serranus
137r
; Maaler
319v
; Hulsius
N iijr
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
364
; Schmid, R. Cysat
6, 69
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
51
; Schwäb. Wb.
1, 1337
; Schweiz. Id.
5, 399
.2.
›glänzend, herrlich, prachtvoll‹; zu
pracht
3.Belegblock:
Allg. Schau-Buͤhne
46, 55
(Frankf.
1699
): der groß-Sultan Amurat der III. zog zu einem Thore mit einem prächtigen Comitat ein.
Göz. Leichabd.
271, 1
(Jena
1664
): Ob gleich aus einer solchen anmuhtigen Blumen-Gesellschaft eine und die andere Schönheit sich praͤchtig hervor tuht.
Opitz. Poeterey
32, 28
(Breslau
1624
): muß man [...] ein ding nicht nur bloß nennen / sondern mit praͤhtigen hohen worten vmbschreiben.
Turmair
1, 348, 27
(Nürnb.
1541
): Die noch auf dem geu wonen, seind noch eins schlechter und nicht so brechtig.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew.
47, 17
(Straßb.
1650
): Wer wolte nicht meynen vnd sagen, daß alles dieses Prächtige wesen vmb hoher Ursachen wegen angestellet vnnd warhafftig wahr wäre.
A. à S. Clara. Deo Gratias
7, 18
(Wien
1680
): Mehr stunde vor der Saͤulen der Allerheiligsten Dreyfaltigkeit eine sehr praͤchtig-erbaute Capellen.
A. à S. Clara. Glori
40, 27
(Wien
1680
): weil ober ihm stunde der praͤtige Titul / JEsus Nazarenus Rex Judæorum.