plärren,
plerren,
V.;
zu
mhd.
blêren
›blöken, schreien‹
(Lexer
).1, 303
1.
von Tieren ›blöken, brüllen, meckern‹.Belegblock:
Chron. Mainz
1, 317, 32
(rhfrk.
, 15. Jh.
): Die schaff gestochen, daz sie grinen, | Die kelber und die lemer, daz sie blaren.
Kehrein, Kath. Gesangb.
2, 707, 5
(Nürnb.
1631
): Kein Löwen hört man brüllen, | Kein Ochsen röhrn, kein Schaff mehr plerren.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst
1, 60, 34
(Straßb.
1522
): Da forcht der Tuͤfel, die Kuͤ wuͤrde blerren.
Österley, Steinhöwels Äsop
121, 22
(Ulm
1474
/82
): ain wolf […] zwang syn stimm ze gelychen dem bleren der gaiß.
V. Anshelm. Berner Chron.
2, 134, 6
(halem.
, n. 1529
): dass si biss an letsten aten wie die kaͤlber blaͤreten.
Voc. inc. teut.
t iiijv
; Maaler
71r
; Henisch
403
; 404
; 411
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
88
; Dietz, Wb. Luther
1, 315
; Dief./Wü.
803
; Preuss. Wb. (Z)
1, 629
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
43
; Vilmar
40
; Bad. Wb.
1, 245
; Schwäb. Wb.
1, 1157
; Schweiz. Id.
5, 135
.2.
von Menschen ›brüllen, lärmen, schreien, heulen weinen‹.Belegblock:
Anderson u. a., Flugschrr.
12, 9, 2
(Wittenb.
1522
): beweiß deine kreffte / spring / leck / plerr / stoß.
Gille u. a., M. Beheim
355, 404
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): an dem selben tag | sa hebt sich jamers klag | van ruffen und auch plerren.
Ebd.
315, 38
: Zwar ich ain kalb verlar, | dem plerret er geleich.
Mayer, Folz. Meisterl.
49, 10
(nobd.
, v. 1496
): man find noch manchen narren, | Der von den siben kunsten vil thut plarren.
Bell, G. Hager
620, 18, 3
(nobd.
, 1591
): Man find auch manchen dumen man, | […] der nur bleeren vnd schreyen kan.
Pfeiffer-Belli, Murner. Kl. Schrr.
6, 95, 20
(Straßb.
1520
): die [schwetzer] deglich plerren / vnd murren / doch wenig beyssen.
Kurz, Murner. Luth. Narr
1035
(Straßb.
1522
): Wir woͤllen das selbig singen, bloͤrren, | Vnd das murmeln nit me hoͤren.
Haltaus, Liederb. Hätzlerin
2, 45, 122
(schwäb.
, 1471
): Was gib ich vmb dein plerren? | Ich waisz wol, was ich hab an Im.
Luginbühl, Brennwalds Schweizer Chron.
2, 350, 9
(halem.
, 1508
/16
): begegnot in glicher wis […] mit schiessen, bleren und schantlichen, unkristenlichen worten.
Klein, Oswald
60, 15
(oobd.
, 1431
/2
): wie möcht mir gen der vasennacht | noch bas gewerren? | plehe, nu lat eur plerren.
Meisen u. a., J. Eck
46, 26
(Ingolst.
1526
): dar mit aber sein blerren abgestelt, wil ich inn, nit imm, den frummen christen anzeigen, was nutz auß den richter und frumme bekeme.