pfeffer,
der
;
-s/–
;
zu
mhd.
pheffer
›Pfeffer‹
(
Lexer
2, 233
), dies aus
lat.
piper
,
griech.
péperi
(
Kluge/S.
1995, 539
).
– Zur Lautung von 'Pfeffer' in den rezenten deutschen Mundarten s.
regionalsprache.de, s. v.
Pfeffer
.
1.
›Gewürzpflanze (Piper nigrum) sowie (metonymisch) das aus ihren Früchten gewonnene scharfe Gewürz‹.
Zur Sache:
Marzell
3, 793
und zu verschiedenen anderen Pfefferarten
Ebd.
5, 414
.
Phraseme:
bleiben, wo der pfeffer wechst
›weit weg bleiben‹.
Syntagmen:
gemalener / gestossener / langer / schwarzer / weisser pf; den pf. pulfern / stossen; pf. zu present / zins / geben; ein lot / pfund pf
.
Wortbildungen:
pfefferbüchse
,
pfefferfrau
,
pfeffergeld
,
pfefferkorn
,
pfefferkugel
,
pfefferman
.

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
686, 18
(
preuß.
,
1391
):
Czum ersten dem meister an bereitem gelde 1100 m. […] item 56 steyne unslit, item 40 pfunt pfeffir.
Ebd.
489, 5
(
preuß.
,
1404
):
Czum irsten in der kochen: […] 15 pfund pfeffer, item 700 kese.
Toeppen, Ständetage Preußen
1, 100, 6
(
preuß.
,
1403
):
das alle geste ir gut sullen […] do vorkouffen noch alder gewonhet, alze wachs, blye […] zaffran, pfeffer, ingever.
Sattler, Handelsrechn. Dt. Orden
222, 36
(
preuß.
,
1402
/
4
):
Johann Wernher […] tenetur 50 steyne pfeffers.
Ebd.
23, 4
(
preuß.
,
1404
):
Johannes Bitter et Johannes Bars tenentur manu conjuncta 60 steyne pfeffer.
Ziesemer, Marienb. Konventsb.
16, 6
(
preuß.
,
1400
):
das dorff dederunt 19 pfund pfeffer.
Ebd.
155, 17
(
preuß.
,
1405
):
Hincze Bar der kreczmer dedit 2 pfund pfeffer und 2 pfundt saffran.
Joachim, Marienb. Tresslerb.
433, 19
(
preuß.
,
1407
):
1 m. 4 sch. vor 8 pfund pfeffer.
Ziesemer, Marienb. Ämterb.
138, 8
(
preuß.
,
1404
):
item 30 pfund pfeffer, item 2 tonnen reis, item 1 tonne mandiln.
Ebd.
163, 6
(
preuß.
,
1600
):
In die firmarie czum ersten: item 30 stokfisch, item 1 pfunt safferan, item 8 pfunt pfeffer.
Thielen, Gr. Zinsb. Dt. Ord.
84, 31
(
preuß.
,
1437
/
8
):
8 pfunt pfeffer czinst die mole zcum Synnen und hot eyn rath.
Follan, Ortolf. Arzneib.
30, 10
(
rib.
,
1398
):
He sal sich ouch huden vor heyter kost alze peper vnde knobeloch.
Ebd.
93, 12
:
Kumt et auer von ouerger vuchtechet, so sal her […] nemen senep vnde peper vnde bertram iklikes eyn lot.
Loersch, Weist. Boppard
28, 6
(
mosfrk.
,
1415
):
as man geessen hait, so gyfft man den selben 2 punt peffers ind 2 schilling Boparter werunge.
Hajek, Gůte spise
4
(
rhfrk.
/
nobd.
,
um 1350
):
nim einen vierdunc rosen dor zvͦ vnd nim yngeber vnd pfeffer vnd win oder ezzig.
Foltz, UB Friedb.
1, 442, 28
(
hess.
,
1393
):
der burggrave […] hat herbracht, das wir in dem herbstjaremerkte […] ofheben sollen eyn phunt pheffers und eyn phunt kummels.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
53, 14
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
Von vil pfeffirs und muschatin und andir kruyde.
Ebd.
66, 17
:
Von vil pfeffirs und yngeber und von andirn kruyde di uns sint unbekant.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
22, 13
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Anstatt des pfeffers braucht man in den forwergen die jungen bletter von welschen nußbeumen.
Ebd.
201, 23
:
Nim eine handvoll hollunderbletter, eine handvoll schafslorbern, einen löffel honig, salz, ingwer, pfeffar nach gelegenheit.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
53, 5, 3
(
schles.
,
1327
):
pfeffir, Ingeber, Czukir, Safferan, mushatin vnde allirleige gekruͤde, di den glich sin.
Helbig, Qu. Wirtsch.
2, 134, 11
(
md.
,
1315
):
von eyme zcentener guter kremerie, XX den. Candit, muschatin, muschatinblumen, Ingebir, pfeffir, safferei vnd sogetane kremerie, die also gut ist.
Ebd.
2, 17, 19
(
md.
,
1357
/
8
):
Ouch sullin di tzcwêne alle wochin alle martage, wen iz yn fugit, daz gewichte besehen […] ûf yrem hantwerke, an sapheran, an phefer, an allin wurzcen.
Jahr, H. v. Mügeln
557
(
omd.
, Hs.
1463
):
der pfeffer und der safferan, | die wollen uf der virden stan: | wer überswenke nutzet die, | der mak nicht lange bliben hie.
Steinberger u. a., Urk. Hochst. Eichst.
245, 19
(
noobd.
,
1333
):
Und sol auch der hofman auz den kramen nemen pfeffer, da mit er des vogtes chnehten daz ezzen bezzert.
Mon. Boica, NF.
1, 2, 2
(
nobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Er geit auch ein pfunt haller und ein pfunt pfeffers von vogtey.
Ebd.
648, 7
(
nobd.
,
1414
):
Dovon er jerlichen gibt und gen Cadoltzburg auf den casten reichet: […] ein pfunt haller tzu sand Michelstag: und tzu Obersten ein pfunt pfeffers.
Wendehorst, UB Marienkap. Würzb.
85, 18
(
nobd.
,
1419
):
Cuntz Thorwarth gibt […] ein halb pfunt pfeffers von einem hause hindere dem Ledertische.
Keil, Peter v. Ulm
140
(
nobd.
,
1453
/
4
):
Wiltu die vistel schir heilen, So nym saltz vnd nuß vnd pfeffer vnd attriment.
Roloff, Brant. Tsp. 
2091
(
Straßb.
1554
):
Doch soll es mit zimlicher maß zůgan | Das man nit thů zůvil pfeffer doran.
Morrall, Mandev. Reiseb.
106, 13
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
Hie seyt er wie der pfeffer wachset und wa er wachsset.
Hauber, UB Heiligkr.
2, 15, 26
(
schwäb.
,
1405
):
wir also in irem schirm sient ainer ieglicher frowen und aͤbtissin ze Hailigkrutztal in ir ampt geben ain pfunt gůtes pfeffers.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 168, 10
(
schwäb.
,
1456
):
welcher eschay ist, der git järlich 33 sh heller und 100 aiger, 1 fiertel öls ain halb pfund pfeffer.
Chron. Augsb.
2, 186, 21
(
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
pipper galt zu Venedig 36 ducaten.
Menge, Laufenb. Reg.
4800
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1470
˺):
Vnd hute sich bysunder ouch | Vor zibellen vnd knobelouch | Vnd vor aller surer tracht | Vnd was von pfeffer sy gemacht.
Merk, Stadtr. Neuenb.
89, 21
(
nalem.
,
1499
):
Item von einem zentner pfeffer ein schilling und von ander specerei nach markzal.
Ott-Voigtländer, Rezeptar
208v, 4
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1400
˺):
Nim rekolturr / vnd pfeffer […] vnd mach ain puluer.
Leisi, Thurg. UB
5, 7, 27
(
halem.
,
1341
):
diu hofstat mit dem hus […] davon er jaͤrcliches git ain halb phunt pheffers und drú huͤner.
Ebd.
5, 343, 6
:
daz man den pfeffer, der ab den hofstetten ze Bischofscelle gat, geben sol ie ze sant Martins tag.
Ebd.
6, 150, 1
(
halem.
,
1361
):
Ab den zehenden úns und únserm gotzhus gat ze zins ain halb phunt pheffers jærlichs uf sant Martins tag.
Ebd.
325, 21
(
halem.
,
1364
):
Bentz der Wahter git von ainem akker uf dem tobel zwai pfunt pfeffers und aht huͤnr.
Ebd.
589, 16
(
halem.
,
1371
):
also das der selb Johans jaͤrklichs mir dienen sol mit ainem phunt pheffers.
Ebd.
7, 503, 16
(
halem.
,
1386
):
Und sol den selben von Búrglen […] gen ze vogtrecht ain pfund pfeffers.
Ebd.
674, 17
(
halem.
,
1388
):
das man den pheffer […] geben sol ie ze sant Martinstag.
Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
653, 40
(
halem.
,
1462
):
do wart es ouch fuͤr ettwas me denn fuͤr xij marck fines silbers verkoufft und neme phennwert, nemlich boumwollen, ingeber, pheffer und bar gelt darumb.
Welti, Stadtr. Bern
521, 27
(
halem.
,
1431
):
kintbettern pulffer sol man nemen anderhalb pfund wisses imbers […] zwey lod langer pfeffer, ein lod muscat.
Ebd.
521, 34
:
Item bloß gestossen pfeffer, bloß gestossen imber […]; die pulffer alle soͤllent ane alles netzen, sunder trogken gestossen […] werden.
Lemmer, Brant. Narrensch.
67, 60
(
Basel
1494
):
Wann man eyn narren knützschet kleyn | Als man den pfeffer důt jm steyn | Vnd stieß jn dar jnn joch lang jor | So blib er doch eyn narr als vor.
Ebd.
76, 87
:
hans myst | Der will all welt des über reden | Er sy zů Norwegen vnd Schweden | Zů Alkeyr gsin vnd zů Granat | Vnd do der pfeffer wechßt.
Argovia
9, 85, 31
(
halem.
,
1303
/
9
):
das selbe reht ist ouch der brôtbecken, alsô das ieglicher geben sol ein pfund pfeffers der hêrschaft.
Boner, Urk. Aarburg
58, 72
(
halem.
,
1451
):
Der spital Zofingen git […] 1 lb pfeffer und 3 alte hůnr.
Kläui, Urk. Kaiserstuhl
200, 14
(
halem.
,
1548
):
von einem kruttgarten do selbs vor dem obren thor […] gat vorhin jäerlinchen dorab ein fierling pfeffer gemelten junckhern Cůnraten Heggentzer.
Maaler
316v
(
Zürich
1561
):
Pfaͤffer (der) Piper. Langer Pfaͤffer. […] Weysser Pfaͤffer.
Dirr, Münchner Stadtr.
108, 14
(
moobd.
,
1323
):
der erste burger von München […] ze ainer present geben solle dem zolner ain pfunt pfeffers und zwen wizze hantschuche.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
373, 21
(
oobd.
,
1349
/
50
):
Galiênus und Aristotiles sprechent, daz dreierlai pfeffer sei, swarzer, langer und weizer.
Ebd.
373, 13
:
wer den pfeffer gar klain pulvert ân daz auzer tail, alsô daz er daz auzwendig ablöst.
Bastian u. a., Regensb. UB
463, 8
(
oobd.
,
1378
):
Item di chramer gebent 12d, di juden 4lb pföffer, 2 zu weichnachten und 2 zu oͤsteren.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
182, 14
(
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
wan die armen lewt muesten geben […] spicerey, pfeffer, spenat.
Deinhardt, Ross Artzney
9
(
oobd.
,
1598
):
Thue dar zu nusch schallen, glüe die auch. salz vnd pfeffer, alles in gleichermaß.
Ebd.
206
:
Nimb essig vnnd gestossnen pfeffer, seud es vnd reib ime [dem pferdt] die bayn damit.
Zingerle, Inventare
68a, 27
(
tir.
,
1484
):
hietten sy all ain zaychen gehabt, so hiet er nit mer dan ain phund pheffer geben.
Mollay, Ofner Stadtr.
412, 3
(
ung. inseldt.
,
1. H. 15. Jh.
):
dy andern gar, dye ire hab vnnd war er pringen sam pfeffer, Saffran, Indber.
Eis u. a., Asanger Aderl.
2, 15
(
sböhm.
,
1531
):
man sol knobflach vnd pheffer durich ein ander stossn.
Ebd.
2, 30
:
nym erper kraut safft vnd weyssn pheffer mit einander gestossn.
Sattler, a. a. O.
22, 13
;
483, 15
;
Joachim, a. a. O.
260, 14
;
431, 32
;
Thielen, a. a. O.
119, 16
;
Follan, a. a. O.
125, 15
;
Hilliger, Urb. St. Pantaleon
333, 15
;
Loersch, a. a. O.
284, 31
;
Struck, Klöster
263, 12
;
Struck, Joh. Pfannstiel
182, 55
;
Eckhardt, Ohess. Klöster
2, 441, 39
;
v. Tscharner, a. a. O.
49, 17
;
Ermisch, a. a. O.
35, 16
;
187, 27
;
200, 6
;
Helbig, a. a. O.
68, 15
;
104, 7
;
Chron. Nürnb.
1, 100, 27
;
Wendehorst, a. a. O.
439, 23
;
Keil, a. a. O.
140
;
249
;
Mon. Boica, NF.
2, 1, 158, 13
;
227, 5
;
Roloff, a. a. O.
1496
;
Chron. Augsb.
5, 181, 4
;
Menge, a. a. O.
57
;
441
;
Merk, a. a. O.
58, 33
;
Ott-Voigtländer, a. a. O.
215r, 25
;
Leisi, a. a. O.
6, 271, 4
;
337, 8
;
695, 28
;
740, 29
;
7, 240, 3
;
883, 12
;
8, 68, 27
;
Schnyder, a. a. O.
74, 19
;
Lemmer, a. a. O.
102, 68
;
Argovia
4, 141, 24
;
278, 30
;
9, 153, 33
;
Kummer, Erlauer Sp. 
3, 878
;
Uhlirz, Qu. Wien
2, 3, 5481, 45
;
Deinhardt, a. a. O.
312
;
Eis, a. a. O.
3, 16
;
Brack
d 9r
;
Mylius
E 8v
;
Bad. Wb.
1, 193
;
Schwäb. Wb.
1, 1022
;
Schweiz. Id.
5, 1064
;
Öst. Wb.
3, 26
f.
2.
›mit Pfeffer gewürzte Brühe, Soße und darin gegartes Fleisch‹.
Phraseme:
da liegt der hase im pfeffer
. ›das ist der Kern der Sache‹;
der pfeffer ist versalzen
›die ganze Sache ist verdorben‹.
Syntagmen:
pf. bereiten / essen / zurichten; eine schüssel pfeffer(s)
.

Belegblock:

Loesch, Kölner Zunfturk.
1, 91
(
rib.
,
1456
/
63
):
ind sall vur dat irste gerichte geven gueden lummel of wilbraet gepeffert ind mallich sine schuttel peffers.
Ebd.
2, 182, 5
:
Is des niet, so solin sij geven lumbele in deme peffer.
Sachs
17, 305, 10
(
Nürnb.
1562
):
Der burger liß zurichten spet | Ein pfeffer, auff das aller-best.
Ebd.
17, 306, 23
:
Ich hab euch gschickt ein flaschn mit wein | Und ein hafn mit pfeffer zu dem.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst
1, 46, 34
(
Straßb.
1522
):
Die Burgerin […] bereit ein guten schwartzen Pfeffer und Wiltbret daryn.
Ebd.
1, 286, 29
:
Der ein Wolff wolt sein Teil in einem Pfeffer haben an dem Ochsen.
Ebd.
1, 297, 28
:
Der Her hieß im geben von allen Speisen und Trachten […] Bratens, Gesottens, Pfeffer.
Kurz, Murner. Luth. Narr
4129
(
Straßb.
1522
):
Eßt den pfeffer, er ist gůt.
Chron. Augsb.
5, 69, 18
(
schwäb.
,
1523
/
27
):
der koch und sein gesell die asen den pfeffer, die starben baid.
Ebd.
6, 33, 5
(
schwäb.
, o. J.):
man wollt nit das gottes wort verbieten, aber da leit der has im pfeffer.
Barack, Zim. Chron.
4, 224, 46
(
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Beleib darvor, hüet dich | Das sie ain sollichs nit erfar; | Dann wurd sie das gewar, | Der pfeffer wer versalzen.
Chron. Augsb.
4, 124, 11
(
schwäb.
,
v. 1536
):
die [bürgermaister] lůden die schützen des andern tags alle […] und gaben inen ain under mit pfeffer und braten.
Stopp, Kochbuch S. Welserin
4, 4
(
Augsb.
,
1553
):
Ain frisch wilbret seúd jn zwaý tail wasser vnd jn wein […] vnnd legs jn ain pfeffer.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
359
(
Genf
1636
):
pfeffer / ein schwartze Brüh / oder Supp.
Primisser, Suchenwirt
31, 176
(
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Nun gwant vil mang pei dem tisch | Wiltpret, pheffer, guter visch.
Goedeke u. a., Liederb.
289, 174
(o. O.
1525
):
der pfeffer ward versalzen, | man richt in mit langen spießen an, | mit helleparten gschmalzen.
Chron. Augsb.
6, 51, 2
;
Stopp, a. a. O.
11, 1
;
Schottenloher, Flugschrr.
64, 22
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
265
;
Bad. Wb.
1, 193
;
Schwäb. Wb.
1, 1022
;
Schweiz. Id.
5, 1066
;
Öst. Wb.
3, 26
f.