ober,
Präp.
1.
›oberhalb e. S.; über etw. hinaus‹; jeweils räumlich; vgl.
ober
(Adj.) 1; 2.Gegensätze:
unter
Belegblock:
Wyss, Limb. Chron.
32, 7
(mfrk.
, 2. H. 14. Jh.
): iglich slug sich selber mit siner geiseln unde lißen di geiseln zu beiden siten gan ober di asseln.
Buch Weinsb.
2, 246, 34
(rib.
, 1572
): das alle ufforende zins und kraingelt, ehe die wein uffgefurt, ober bort gesatzt oder gefolgt, bezalt worde.
Gille u. a., M. Beheim
246, 71
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): Der mensch ist gwunlich harig, rauch | an den prüsten ober dem pauch.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
100
(oobd.
, 1607
/11
): 1 wildschweinmaul [...], da die obern waffen
[dies zu
ober, Adj., 1]
gantz krumb [...] ober dem rüssel wider durch flaisch und gebainn hineingewachsen. Turmair
4, 602, 19
(moobd.
, 1522
/33
): frisch wild küen leut ober und under der Sau pis an den In widerstelten sich dem ganzen römischen reich.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron.
185, 18
(moobd.
, 1478
/81
): Die Lütticher [...] schniten den frawen ir gewant ober der scham ab und ander unzimliche ding.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
78, 14
(m/soobd.
, um 1665
): dan nach thal herab an der Schuldterdorffer holz, ober der äcker den weeg nach am Kalchofen.
Ebd.
137, 42
(1547
): welcher den pach ober oder unter des markts in der gmain wurd abschlagen.
2.
nachgestellt in die nacht ober
: ›die Nacht, während der Nacht‹.Belegblock:
Haszler, Kiechels Reisen
329, 27
(schwäb.
, n. 1589
): gegen dem abentt und dann düe nacht ober ward es stüll.
3.
›über allem‹ (als Zustand); ›über jn.‹ (als Richtung); als Ütr. zu 1 auffaßbar (in eine am ehesten soziale Dimension); vgl.
ober
(Adj.) 5.Gegensätze:
unter
Belegblock:
Sievers, Oxf. Benedictinerr.
34, 10
(hess.
, 14. Jh.
): allein den uz beschiden die die ebdissen mit rade ober die andere gesatzit hat.
Höver, Bonaventura. Itin. B
356
(moobd.
, 1450
/60
): dar vmb ist es
[das
ledigist sein]
[...] ober allen, nicht auferhaben; nider allen, nicht vnder geworffen. Piirainen, Stadtr. Sillein
36a, 7
(sslow. inseldt.
, 1378
): Den
[den
venden ›Feinden‹]
dy libe muter gotis nimmer gewalt oͤber mich gelozen muͤzest.