2
nun,
Adv.
mit Tendenz zur
Partikel
sowie (seltener) zur
Konj.
oder
Präp.;
zu
mhd.
niuwan, niwan
›außer‹
(
Lexer
2, 91
), unserem
newan
; Herkunft und semantische Motivation sind von daher noch durchgehend erkennbar.
dient dem Ausdruck der ausschließlichen Gültigkeit eines Sachverhaltes oder einer Größe: ›lediglich, ausschließlich, bloß, nur, allein, außer; nichts weiter als [...]; wenn nur [...]; es sei denn, daß [...]‹.
Dichte Belegung für das Wobd.
Bedeutungsverwandte:
nur
 1.
Syntagmen
(in starker Auswahl):
j. nun eine figur, ein helfer sein, nicht nun allein beten, nun x tage leben, j. etw. nun einest tun, nun schlechtlich gegen jn. aufwischen, etw. nun ein scheinpracht sein, nun vom teufel kommen
;
das nun
›wenn nur‹
j. gewinne
;
nun du [...]
›es sei denn, daß du [...]‹;
nun das er [...]
›wenn er nur [...]‹;
nun ein wenig, nicht anders, dan nu [...]
›als‹,
nicht wan nun
›nichts als‹.

Belegblock:

v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
79, 34
(
omd.
,
1487
):
[dreÿ sone] au̇s denn nu̇ntt eÿner ehlich geborn.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe
218, 17
(
thür.
,
1421
):
In des sso wart eynn babist Bonifacius der sechste, der lebete nunth 15 tage.
Bachmann, Haimonsk.
259, 19
(
halem.
,
1530
):
O her, wir sicherend inn, wie er begert, nun daz ir erlößt werdend.
Ders., Morgant
54, 3
(
halem.
,
1530
):
Und was wyllig die hochen manheytten zeverlăssen, [...], nun das er by siner junckfrowen were.
Morrall, Mandev. Reiseb.
98, 16
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
man bedarff sin [des engelbrotes] in vil artznye (und ist nun fúr rich lút, wann arm lú múgent sie nit vergelten).
Chron. Augsb.
8, 145, 21
(
schwäb.
, zu
1562
):
doch ist im die kugel an der seiten hingangen, daß sie nun ain wenig gebrant hat.
Ebd.
235, 15
(
1563
):
wie seine sachen gestaltet und sein pankatieren nun ain scheinbracht sei.
v. d. Broek, Spiegel d. Sünders
260, 15
(
Augsb.
1476
):
du muͦst es widerkeren. Nun alleyn du standest der ding ab.
Pfaff, Tristrant
50, 1
(
Augsb.
1498
):
das sy nit anderst gedencken kunden, dann nun wie sich eins dem andern moͤcht offenbaren.
Völker, Antichrist
454
(
wschwäb.
,
15. Jh.
):
wann sy [zaichen] nun von dem túfel komend, an dem chain warhait [...] ist.
Ebd.
1630
:
so belibet vor seinen [antichriste] handen nicht wann nun daz land Edom vnd Moab.
Sermon Thauleri
12ra, 10
;
Mollwo, Rotes Buch Ulm
21, 10
;
Müller, Alte Landsch. St. Gallen
88, 38
;
237, 29
;
Dierauer, Chron. Zürich
263, 7
;
Jörg, Salat. Reformationschr.
41, 7
;
v. d. Broek, a. a. O.
257, 4
;
Chron. Augsb.
2, 222, 25
;
3, 460, 23
;
5, 29, 12
;
Völker, a. a. O.
26
;
Voc. Teut.-Lat.
x vjv
.