nachlässig,
vereinzelt
nachläslich
, Adj.
1.
›lässig, nachlässig, unsorgfältig‹; vgl. am ehesten
nachlassen
4; 9.Bedeutungsverwandte:
faul
hinlässig
langsam
las
liederlich
müssig
1
säumig
schläfrig
träge
unvorsichtig
verdrossen
Gegensätze:
fleissig
wacker
Syntagmen:
j. n. sein / werden
(z. B. in den werken
); n. leben, der arbeit n. vorstehen, sich n. finden lassen, jn. n. halten
; der nachlässige wandel, die nachlässigen herzen
.Belegblock:
Luther, WA
10, 1, 2, 378, 32
(1526
): wie ichs [...] jnen furtrage, die unwissende lere, [...], die betruͤbten gewissen recht troͤste, die nachlessigen, schlefferigen hertzen auffwecke und wacker mache.
Schwartzenbach
G ijr
(Frankf.
1564
): Faul. [...]. Treg. Muͤssig. Hinlessig. Liderlich. Nachlessig. Seumig.
Ulner
167
(Frankf.
1577
): Faul. Langsam / verdrossen / schlaͤfferig / traͤg/ [...] / nachlaͤssig / hinlaͤssig.
Oorschot, Spee/Schmidt. Caut. Crim.
230a, 15
(Frankf./M.
1649
): [daß sie] bey dieser schweren sache / [...] so nachlaͤssig vnd vnvorsichtig / sich haben finden lassen.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil.
20, 159, 23
(schles.
, 1509
): Wann aber befunden wird, dass der arbeiter seiner angenommenen arbeit nachlessig vorstehet und also den gewerken zu verforteilen vermeint, so [...].
Opitz. Poeterey
13, 3
(Breslau
1624
): zum theile thut auch zue dem etwas nachleßigen wandel mancher Poeten nicht wenig die gemeinschafft etlicher alten / die jhre reine sprache [...] besudelt [...] haben.
Drescher, Hartlieb. Caes.
358, 10
(moobd.
, 1456
/67
): am ersten hyelt in sein swester man werd und schon, darnach nachlássiklich, da ward er zornig.
Bauer, Imitatio Haller
104, 31
(tir.
, 1466
): Pistu aber nachlessig vnd treg, so würstu ain pöse czeit haben hie vnd dört.
Trunz, Meyfart. Rhet.
1, 340, 9
; Bauer, a. a. O.
88, 27
; dies., Haller. Hieronymus-Br.
21, 2
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
334
; Rwb
9, 1208
.2.
›entschuldbar, verzeihlich‹; vgl.
nachlassen
4; 9.Bedeutungsverwandte:
gering
läslich
ablässig
antlassig
Belegblock:
Franck, Decl.
341, 9
(Nürnb.
1531
): Wo nu diß ein laster wer / als dise woͤllen / so ist es fürwar ein gering nachlaͤssig sund.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
334
(Genf
1636
): Nachlaͤssig / welches kan verziehen / werden.
Crecelius
2, 617
.