nachbilden,
V.
›etw. (z. B.
die gelassenheit, die sele
) / jn. / sich selbst einem Vorbild nachbilden, nachformen, entsprechend einem Vorbild (z. B. einer Glaubenstatsache) nachgestalten‹;
zu
nach
 4, vgl.
bilden
 2.
Md. / wobd.; im 15. Jh. auslaufend; Texte der Mystik.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
gebilden
.
Wortbildungen:
nachbild
,
nachbilder
,
nachbildung
.

Belegblock:

Luther, WA Bibel
11, 1, 123, 18
(
1528
):
WEm wolt jr denn Gott nachbilden? Oder was fur ein Gleichnis wollet jr jm zurichten? Der Meister geusst wol ein Bilde, vnd der Goldschmid vberguͤldets, [...]. Wem wollet jr denn mich nachbilden, dem ich gleich sey? spricht der Heilige.
Steer, W. v. Herrenb. Büchl.
268
(
pfälz.
,
1436
):
das der mensch geschaffen sy ,zu nachbildunge vnd eenlichkeit gottis‘.
Jostes, Eckhart
7, 30
(
14. Jh.
):
Ich han etwenn gesprochen, daz die sel (sei) daz nachbilde gotz: nu sprich ich, daz si sei daz bilde und auz dem selben bild, daz der vater ewiclichen gebildet hat.
Gille u. a., M. Beheim
3, 208
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
hort von des menschen sel, das ist ein geist, | Darumb ist sy gotes pildung gepildet nauch.
Bihlmeyer, Seuse
180, 25
(
alem.
,
14. Jh.
):
der widerblick dez goͤtlichen wesens in der vernunft des vater muͦss geschehen mit einer nahbildender wise einer natúrlichen glichheit.
Ebd.
274, 16
:
Du solt haben [...] einen hinscheidenden geist von zit in ewkeit nach einer nachbildunge dins jungsten hinzuges.
Ebd.
337, 9
:
ein rehtú gelazsenheit eins solichen edelen menschen in der zit dú ist nach gebildet und gestellet nach der gelazsenheit der seligen.
Strauch, Schürebrand
40, 30
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
Solichen gnodenrichen erlúhteten exempeln süllent ir úch nochbilden durch alles uwer leben.
Brett-Evans, Bonaventuras Leg. S. Francisci
53, 2
(
önalem.
,
v. 1478
):
Der knecht gottes begund von der goͤttlichen manung sin ein nochbilder der volkumenheit des ewangelij.
Steer, Schol. Gnadenl.
3,
A2, 22 (
schwäb.
,
1447
):
er [gaist] wirdet also v̈ber sich erhaben, das er sich got gelichet mit hailiger nachbildung an tugenden vnd an güten wercken.
Brett-Evans, a. a. O.
134, 23
.