nötung,
die
.›jm. / einer sozialen, wirtschaftlichen, rechtlichen Einheit mißbräuchlicher- oder berechtigterweise, auch durch die Natur auferlegter Zwang‹; resultativ: ›finanzielle Belastung‹; speziell: ›Notzucht, Vergewaltigung einer Frau‹ (17. Jh.); vgl.
nöten
1, auch 3.Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld): auflegung
2, bekümmernis
4, brand
1, bürde
3, feindschaft
, raub
1, totschlag
, zwangsal
, zwungenschaft
.Belegblock:
Müller, Alte Landsch. St. Gallen
240, 5
(halem.
, 1525
): so einer dem andern gelt umb zins licht on nötung des hoptguͦtz.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
81, 38
(oobd.
, 3. Dr. 15. Jh.
): was sich also zw sollicher veintschafft durch unns
[König Matthias von Ungarn]
und all unnser undertan und helffer mit raub, prannt und todschleg und nottung der geschloss und lanndt begibt, wellen wir unnser kunigliche ere bewart [...] haben. Karnein, de amore dt.
156, 110
(moobd.
, v. 1440
): was mit der natur nöttung volbracht wirt, das mag mit leichter raynung abgewaschen vnd gerainigt werden.
Turmair
5, 578, 35
(moobd.
, 1522
/33
): nembt war, wie des [...] herrn Ludwigen pfalzgraven [...] arm betrüebte landschaft irs gnädign herren [...], auch ir selbs unerhört bekümernus, nöttung und zwangsal gezwungen wirt fürzubringen.
Rwb
10, 10
.