muffen,
mufzen,
mupfen,
V.
1.
›sich jm. gegenüber höhnisch, abfällig verhalten; jn. mit verhöhnender Absicht zu etw. bewegen (z. B. zu übermäßigem Trinken)‹; vgl.
1
muf
.Bedeutungsverwandte:
rümpfen
spotten
Belegblock:
Dedekind/Scheidt. Grob.
90, 33
(Worms
1551
): daß sich keiner des kleinen vnachtparn / vnd von vns verworffen heufflins / [...] / gegen euch ruͤmpffen oder mufftzen doͤrffe.
Adrian, Saelden Hort
3307
(alem.
, Hss. E. 14.
/15. Jh.
): uf den verschanten, vaigen | wirt den ain vinger zaigen, | spotten und múffen.
Ebd.
4119
: hie mit si [frowe] uf in mufte.
Müller, Alte Landsch. St. Gallen
75, 15
(halem.
, 1543
): haben wir [...] gesetzt, das hinfüro niemandts dem andern weder durch stupfen, mupfen, büdten [...], zetrinckhen oder gemeßne us zetrinckhen nit solle nöten.
Wyss, Luz. Ostersp.
9606
(Luzern
1545
): ir ieder siner bosheyt pflag | mit schlachen, stossen, spotten, mupffen.
2.
›den Mund unwirrsch verziehen, maulen, sich widerborstig verhalten; die Lippen bewegen (von Hasen); einen Tierlaut von sich geben‹ (z. B. das Grunzen von Schweinen).Bedeutungsverwandte:
murmeln
murren
rüfzen
Wortbildungen:
muffeln
Belegblock:
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
28, 29
(Hs. ˹omd.
, 1465
˺): alle wochen fremde aufsatzung oder murmeln
[Var. A, 1449:
muffeln],
[...], alle jar neues kleiden oder tegeliches strafen muß ein jeglicher beweibter man haben. Oorschot, Spee/Schmidt. Caut. Crim.
256b
(Frankf./M.
1649
): da runtzeln sie die Stirne / Muffen vñ Murren daruͤber / seind vbel zu frieden.
Gille u. a., M. Beheim
319, 45
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): es [swein] kunt sust nichcz dann röffczen, | muffczen, ruffczen und möffczen.
Sudhoff, Paracelsus
12, 245, 20
(1537
/8
): auch silvestres [gesehen werden], rauch, wilt und scheuch, one sprach und rede mit einem muffen.
Gierach, Märterb.
246
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