morgenbrot,
das
;-s/–
.›teils genau bemessene, bescheidene Menge von Lebensmitteln, die man insbesondere Dienstleistenden als Morgenessen gibt bzw. zu geben verpflichtet ist‹; dazu als Metonymie (im einzelnen nicht sicher abgrenzbar): ›das Einnehmen der Morgenmahlzeit‹;
zu
morgen
(der
) 1, vgl. brot
1; 2.Gewisse Beleghäufung für Rechts- und Wirtschaftstexte.
Phraseme:
jm. kein morgenbrot geben
›jm. nichts zukommen lassen‹.Bedeutungsverwandte:
anbis
früstük
früsuppe
imbis
morgenessen
rükbislein
Syntagmen:
das m. bereiten / essen / geniessen
, [wo] halten, in der hand tragen, jm. das / ein m. abschneiden
(z. B. dem hund / knecht
) / geben / mitteilen / enthalten
; zu einem m. etw. verzeren
; die zeit des morgenbrotes
; das ziemliche m
.Wortbildungen:
morgenbröteln
morgenbroten
früstücken
Belegblock:
Luther, WA
16, 239, 24
(1524
): Es [das essen] sol nur ein Ruͤckbislin oder morgenbrot sein, das man stehe und esse.
Schöpper
48a
(Dortm.
1550
): Jentaculum. Fruͤstuͤck fruͤ supp morgenbrot jmbisss.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
149, 3251
(Magdeb.
1608
): [ein Knab] Trug in der einen hand ein Topff / | Jn der andern sein Morgenbroth.
Loesch, Kölner Zunfturk.
4, 544, 19
(rib.
, 1464
): dae uns van u. gn. an eime moirgijnsbroide bij drij loider, [...], unthalden worden.
Koller, Ref. Siegmunds
161, 21
(Hs. ˹Basel
, um 1440
˺): die cloͤster sehent nuͦ die erben nit an, sie geben eim nit ein morgenbrot.
Opel, Spittendorf
125, 29
(osächs.
, um 1480
): uf den morgen, [...], so gehen die vorsteher mit den bornmeistern in der herren keller und morgenbroten darinne.
Leisi, Thurg. UB
7, 1022, 5
(halem.
, 3. V. 14. Jh.
): und sol ainem knecht und ainem hund ain morgen brott oberthalb dem kún abschniden.
Rennefahrt, Gebiet Bern
843, 7
(halem.
, 1614
): war üblich geworden,
das ein morgenbrot im closter gehalten wird. Ders., Staat/Kirche Bern
886, 13
(halem.
, 1628
): Die huß- oder andere wirten [...] soͤllend [...] die mahlzyt oder morgenbrot beyder tagen dergstalten bereitet halten, das [...].
Sappler, H. Kaufringer
17, 84
(schwäb.
, Hs. 1464
): und geit uns ze der selben zeit | unser morgenprot oun alle peit.
Hertel, UB Magdeb.
3, 368, 27
; Schmitt, Ordo rerum
190, 2
; Voc. rerum
74v
; Mylius
C 5r
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
327, 42
; Rwb
9, 892
; Schweiz. Id.
5, 970
; 992
.‒
Vgl. ferner s. v. anbis
2, imbisstunde
.