mores,
pl. t.
aus
lat.
mōs
›Sitte‹
(Georges
).2, 1017
›gutes Benehmen, Anstand, gesittete Lebensart‹.
Phraseme
(in der Mehrzal der Belege): jn. /
(selten:) jm. / mores leren / lernen
›jm. die ihm unterstellten schlechten Manieren austreiben, jn. Mores lehren‹.Bedeutungsverwandte:
bärde
brauch
gewonheit
sitte
zucht
Belegblock:
Luther, WA
10, 1, 2, 385, 31
(1526
): da kumpt Got daher, mustert das weib ein wenig, leret sie mores, nimpt ir den man unnd den sun hinweg.
Ebd.
32, 62, 1
(1530
): Botz mores, denn Gott hat sonst kein ehere, denn das er der oberst und hohest ist.
Ebd.
33, 13, 1
(1539
): so wirdt ehr auch eine theurung machen [...] undt lernet uns Mores.
Ebd.
33, 235, 42
(1531
): Das wird nicht angehen, botz mores.
Dedekind/Scheidt. Grob.
217, 18
(Worms
1551
): Die andern die dann bey dir bleiben / | Mit den soltu dein mores treiben.
v. Keller, Amadis
410, 19
(Frankf.
1571
): E. G. haben fürwar nicht viel Mores gelernt.
Harms u. a., Alberus. Fabeln
50, 7
(Frankf./M.
1550
): Sie hielten nichts von solchem herrn / | Weil er sie nicht wolt mores lern.
Sachs
14, 305, 24
(Nürnb.
1553
): dem ketzermeister, | Der ist ein alter münch, ein feister, | Der wirt dich gar wol mores lern.
v. Keller, Ayrer. Dramen
1740, 2
(1610
/8
): Was gelts? ich will dich moras lehrn.
Wickram
4, 9, 25
(Straßb.
1556
): Werdend sie [kinder] doch gar keiner mores / zucht noch geberdiger sitten / von ihnen [Lehrmeister] underwisen.
Maaler
375r
(Zürich
1561
): Sitten vnnd baͤrd eines menschen (die) Mores.
Rot
330
(Augsb.
1571
): Mores. Sitten / breuch / gwonheit / Als wenn man spricht / ich will dich mores leren / das ist / sitten vnd was der brauch sey / wie man sich halten soll. Jtem wo hast mores gelernet?
Luther, WA
8, 254, 19
; 10, 2, 72, 16
; Sachs
5, 104, 16
; 15, 245, 16
; 20, 196, 25
; Ukena, Luz. Sp.
812
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