mor,
die
;–/-en
;etymologisch und motivationell von
mor
(der
) hergeleitet (kaum überzeugend).– Zur Synonymik für 'Mutterschwein' in den rezenten dt. Mundarten s.
Dwa
.4
; 7, 3
›Mutterschwein‹.
Nahezu ausschließlich wobd.
Bedeutungsverwandte:
2
lose
1
sau
schwein
dausche
galze
kosel
mocke
die
), mutterschwein
tocke
tragschwein
Syntagmen:
die / eine m. haben / krönen, auf ein küssen setzen
; die m. junge werfen, ferlein mͦachen, sich im drek sperren
; wie eine m. grunzen, j. gröber als die moren sein
; die m. im stal
; die grosse / verschnittene / wilde m
.; spek von einer m
.Belegblock:
Schade, Sat. u. Pasqu.
3, 62, 30
(obd.
, 1521
): der selb pfründen götz
[26:
priester]
thuͦt wie ein mor, die sich in einen treckt sperret und uf allen vieren gradlet; ob si schon nit ißet, so laßt si doch di andern süw nit darzuͦ kommen. Spanier, Murner. Schelmenz.
21, 4
(Frankf.
1512
): Von dem [grobian] mit worten / wercken / berden | Die mor im stall muͦß kronet werden.
Ders., Murner. Narrenb.
18, 86
(Straßb.
1512
): Vil groͤber sindt die selben [truncken lüt], all, | Den vnser moren sindt im stall.
Dasypodius
381v
(Straßb.
1536
): Mor / loß. Scropha, Porca.
Merk, Stadtr. Neuenb.
126, 15
(nalem.
, 1616
): die müller sollen [...] keine hiener, tauben, gens, moren noch schwein (dann allein zwei zuchtschwein, die sie allezeit fur den hirten treiben sollen), haben.
Argovia
4, 357, 5
(halem.
, 1585
): wann einer oder mer keine güter hetten, der vnd dieselben sollen nit mer vech haben dann ein ku, zwo seuw [...], vnd soll gar vnd ganz kein moren haben.
Bächtold, N. Manuel. Eck
203, 1
(Zürich
um 1526
): ich kan nit anders denken, | nach dem und ich am geschrei verston, | es sig ein grosse moren, | lang rüdig tutten unden dran | mit lampechtigen oren
(hier dehumanisierend mit Bezug auf eine Frau).
Peil, Rollenhagen. Froschm.
517, 340
; Bobertag, Schwänke
224, 16
; Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst
1, 356, 17
; 2, 22, 27
; Maaler
293r
; Pfälz. Wb.
4, 1421
; 1424
.