momber,
der
;-n/-n
, auch -Ø
;zu
mhd.
muntbor
›Beschützer, Vormund‹
(Lexer
).1, 2244
›Sachwalter, Beauftragter, Bevollmächtigter e. P. oder (seltener) einer sozialen Einheit in geschäftlichen und rechtlichen Angelegenheiten; Vormund e. P.‹; auch: ›Regent‹; erstere beiden Bedeutungsnuancen hier zusammengefasst, da von Einzelbelegen abgesehen keine klare Trennung möglich; anders
Rwb
ff.9, 830
Wmd.; gehäuft Rechts- und Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
anwalt
der
) 1, furmunder
fürsprech
pfleger
sachwalter
schuldforderer
treuenhänder
zinsheber
curator
procurator
protutor
gewalt
der
) 9.Syntagmen:
einen m. kiesen / konstituieren / setzen / haben
; jn. m. machen
; der m. einen eid schweren, zu gerichte kommen, jn. verantworten, siegel tun, ein gut administrieren
; j. js. m. werden, als js. m. dartreten / schweren, ein fürsprecher m. am gericht werden
; jn. zu einem m. aufnemen / küren / zulassen
; der m. des lehenherren, eines capitels / stiftes / gestichtes / conventes, über den zins
; der eigene / generale / volmächtige m
.; die wiederrufung der mombere
.Wortbildungen:
momberbrief
momber|eid
momberschaft
sachwaltung
treuenhänderschaft
Belegblock:
Chron. Köln
3, 828, 18
(Köln
1499
): die Gellerschen in [herzoch Karl] hatten upgeworpen ind upgenomen vur ein momber [...] irs landes.
Buch Weinsb.
1, 135, 19
(rib.
, um 1560
): beide parteien constitueirten ire volmechtige mombare.
Ebd.
163, 4
: Wie min fatter [...] von wegen Agnesen Korthen als ein mombar ader protutor ader procurator das gereide gut zu administreren hatte.
Ebd.
5, 468, 28
(2. H. 16. Jh.
): Agneis was noch junk, [...] und bat Christian iren oemen, das er ir momber und vurmunder worde.
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl.
3, 244, 10
(mosfrk.
, 1379
): sal auch der itzgenant Goebel [...] solich hus [...] nit versetzen [...], es ensi dan mit den vorg. lehenherren oder irem momper zur zit guden wissen und willen.
Rudolph, Qu. Trier
344, 10
(mosfrk.
, 1364
): als sie ey procuratorium und momporbrief daruber mit der stat von Trier groissem ingesiegel woil besiegelt [...] hatten.
Ebd.
431, 34
(1466
): die vain Trier willent niet, daß die vürsprecher eins frembden mans momper an gerichte werden sullen.
Ebd.
434, 22
(1469
): Antreffend momperschaft, so sich die fursprechen am werntlichen gerichte annemen, das mag der rait an unsern gnedigen herren brengen.
Loersch, Weist. Boppard
9, 16
; 214, 18
; Foltz, UB Friedb.
1, 221, 32
; Wolf, Gesetze Frankf.
170, 10
; Chron. Köln
1, 358, 12
; Loesch, Kölner Zunfturk.
2, 260, 3
; Lamprecht, a. a. O.
3, 243, 40
; Dasypodius
382v
; Pfälz. Wb.
4, 146
.