missezemen,
V., unr. abl.
›(jm.) nicht ziemen, übel anstehen‹; vgl.
mis-
[+ V.].Älteres und mittleres Frnhd.; Reimtexte.
Belegblock:
Reissenberger, Väterb.
15107
(md.
, Hs. 14. Jh.
): Die
[
wort]
du sus spreche: „ich wil varn | Und die sele wol bewarn?“ | Daz sal dir billich missezemen. Pyritz, Minneburg
4722
(nobd.
, Hs. um 1400
): Und sprechen daz ez missezimt, | Daz ich die warheit kunne sparn.
Adrian, Saelden Hort
4956
(alem.
, Hss. E. 14.
/15. Jh.
): daz mich dez úmmer wunder nimt, | swaz den geburen misse zimt, | daz sich dez nit die guͦten schament.
Ebd.
7748
: ja muͦs ich
[
Maria Magdalena]
úmmer missezemen | von schulden uch ze swester. Koppitz, Trojanerkr.
10548
(Hs. ˹noschweiz.
, 15. Jh.
˺): Es missezeme, raine fruchtt, | Daz du junckfrow laittest an | Die watt dar ine ich armer man | Schamlichen erhitzett bin.