milten,
V.
1.
›etw., z. B. textliche Formulierungen, so gestalten, glätten, daß sie von mehreren Parteien akzeptiert werden können‹; vgl.
milte
(Adj.) 1.Belegblock:
Chron. Augsb.
5, 389, 13
(schwäb.
, um 1530
): daß jeder thail siben personen geben [solle], die solliche strittige articul, [...], weitter besichtigen und handlen
[
sollten],
ob dieselben mechten gemiltet und vergleicht werden.2.
›milde, sanftmütig werden (vom Menschen); sich gnädig, milde, barmherzig erweisen‹ (von Gott im Hinblick auf die speise
, ,Manna‘ sowie auf die Menschwerdung in Christo gesagt); vgl.
milte
(Adj.) 2; 3.Wortbildungen:
miltung
Belegblock:
Pyritz, Minneburg Prolog I,
5
(nobd.
, Hs. um 1400
): got mildet sich gen Moyse durch mynne vor hie mit spise. | Sin mynne die wert hie her von angenge | strenge, wenn er nam an sich menschlich wat.
Euling, Kl. mhd. Erz.
648, 7
(nobd.
, E. 15. Jh.
): der viert nutz, das er im
[
mensch]
seiner parmung milt, | das ander leẅt nemen ebenpilt. Gille u. a., M. Beheim
352, 6
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): Das lass dich, Jesu Krist, | durch dein miltung erparmen, | der kristenhait vil armen, | parmhercziglicher got, | Gnot tu in irer not!
Stammler, Berner Weltger.
898
(ohalem.
, 1465
): Got hat sich gen üch gemiltet | Vnd hat üch nach jm gebildet.
Maaler
290r
(Zürich
1561
): Milten / Zeügsam werden / Milt werden. Mitescere.