merdum,
der
;Interj.
gebraucht; lat. Flexion;
aus
lat.
merda, merdum
›Exkremente‹
(Georges
; 2, 888
Dwb
).6, 2091
›Exkremente, Kot; Kothaufen‹.
Bedeutungsverwandte:
drek
1
kot
scheisse
veiel
ausfürbung
ausreinigung
bauernveiel
gerbe
glose
das
), 1
griebe
Wortbildungen:
(latinisierend und wortspielerisch auf medicus
merdicus
Belegblock:
Lichtenstein, Lindener. Katzip.
383
(o. O. 1558
): vernimb eygentlich die scheyssen, wie die merdici sagen.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth
1, 188, 9
(Frankf.
1563
): der ein [...] ergreiff die bickelhauben, fütert ihm dieselbigen mit eim grossen merdro.
Fastnachtsp.
540, 9
(nürnb.
, v. 1494
): Der ander heilig send Merdum heißt, | Der fil zu tod in eim prifet.
Ebd.
711, 13
(o. O., n. 1450
): Einer, der eim umb sein eeweib pult | [...] | Dem sol man seinn munt mit merdum vermaurn.
Fischer, Folz. Reimp.
42, 38
(Nürnb.
um 1493
): weines krafft und pires art | Hant ye gehalten widerpart, | Und ist dem gleich, so war ich leb, | Alß der merdum vor palsam geb.
Sachs
17, 198, 16
(Nürnb.
1557
): Als die fürstin den merdrum fand, | Bestund Neydhart mit spot und schand
[14:
feyhel].
Sachs
17, 201, 9
(Nürnb.
1557
): Thet darnach den merdrum auffdecken, | Der feyhel würd ir nit wol schmecken.
Haltaus, Liederb. Hätzlerin
2, 72, 122
(schwäb.
, 1471
): Ach, nun merdum
(hier Interj.)
, Ihesu Crist, | Was wunders mit dem he
ren fert, | Wer hat das vnhail mir beschert? Chron. Augsb.
8, 83, 9
(schwäb.
, zu 1560
): dann ain weib in der kirchen ainen großen haufen merdrum
[Var.:
menstruum]
auf den fronaltar gelegt.