meilen,
V.
1.
›etw. beschmutzen, einen Fleck machen; jn. verwunden, verletzen‹; vgl.
meil
1.Bedeutungsverwandte:
besudeln
bedrecken
beflecken
behedeln
beklänen
bemasen
bemasigen
berussen
beschlecken
beschlirpen
besolen
makeln
masen
Belegblock:
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
194, 35
(oobd.
, 1349
/50
): ains ais, daz gelegt ist in dem vollen môn, und ain gemailt wüllein tuoch dâ mit reibt [...], daz verleuset seineu mail dâ von.
Primisser, Suchenwirt
17, 175
(oobd.
, 2. H. 14. Jh.
): Den hoher wirde nie geprast, | Wo man die veint mit swerten mailt.
Ebd.
14, 98
; Stieler
1, 157
.2.
›etw. (einen hohen religiösen Wert, z. B. den tauf
) beflecken, beschmutzen, entehren; jn. verachten, zu Schaden bringen, kränken; jn. (zum ewigen Tod) verdammen; sich trüben (von der Hoffnung)‹; Ütr. zu 1; vgl.
meil
2; 3.Älteres und mittleres Frnhd.; Verstexte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Bedeutungsverwandte:
vgl. bekletzen
bemasen
benichten
berosten
detrahieren
Syntagmen:
gedinge sich m
.; jn
. (z. B. die juden
) m., die sucht
(Subj.) jn. meilen, j. / etw. die sele / minne, den tauf m
.; der name (teufel) gemeilt sein
.Belegblock:
Fischer, Brun v. Schoneb.
2932
(md.
, Hs. um 1400
): Zu samene si [Marien suzekeit] daz allez heilet, | daz unse sele vor gote meilet.
Gille u. a., M. Beheim
293, 355
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): Er wurt vertailt | mailt | und verdirbt | stirbt | ewig ümmer.
Haltaus, Liederb. Hätzlerin
2, 8, 163
(schwäb.
, 1471
): Geding pald sich mailt, | Wa sich das hertz tailt.
Jaksche, Gundacker
568
(oobd.
, Hs. 1. H. 14. Jh.
): mich stichet reht als ein dorn | daz ich sundhafter man | meinen touf so dick gemailet han.
Ebd.
1819
: die juden uz der schrangen | waren do gegangen, | daz si iht wurden gemeilet | so Jesu wurde vertailet.
Primisser, Suchenwirt
23, 26
(oobd.
, 2. H. 14. Jh.
): Wer Minn hie mit laster mailet | Und rainer vrawen werdichait.
Fischer, a. a. O.
6543
; 11031
; Gille u. a., a. a. O.
165, 112
.