malazei,
die
;-Ø/–
;starke Formenvarianz (bis zu undurchsichtigem
malzei
) bereits der mhd.
Vorläufer (mâlazîe, mâlatîe, malzî
usw.); diese aus dem Mlat.
und Rom.
(Dwb
).6, 1514
›Aussatz, Lepra‹; vgl.
malaz
(Adj.).Bedeutungsverwandte:
aussaz
aussetzigkeit
gebrechen
der/das
) 2, krankheit
siechtum
aussetzel
aussezheit
grind
der
) 1, lepra
miselsucht
Syntagmen:
arzenei die m. vertreiben, blut die m. heilen
; die m
. (Subj.) von jm. abweichen, ein gebreche sein
; von der m. gesund werden, kinderblut wegen der m. gebrauchen, Jesus jn. von der m. gesund machen
; die quade / rechte / schuppechte m.
; die feldsiechen, der siechtag, die krankheit der m.
Wortbildungen:
malazeischau
malazeischauer
Belegblock:
Chron. Köln
1, 532, 32
(rib.
, Hs. 1. H. 15. Jh.
): Cristus sal uch myt synre ducht, | [...] | in der douffen gesuntheit geuen | ind maichen quijt malaterien.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
150, 11
(Frankf.
1535
): Litargirum gmischt mit essig vnd saltz / benimpt die maltzei.
Hulsius
A iijv
(Nürnb.
1596
): Außsatz / malatzey / la lepre ladrie.
Menge, Laufenb. Reg.
2876
(Hs. ˹nalem.
, um 1470
˺): ouch ettwenn die malatzye | Diß sint gebresten michel groß | Die von wynes vnmoß | Kument.
Michels, Murner. Badenf.
29, 47
(Straßb.
1514
): Heilt menschlichs bluͦt die malacy, | So luͦg, ob got ein artzet sy!
Ebd.
74
: Er wist die rechte artzeny | Die vnß vertrib die maltzery.
Lemmer, Brant. Narrensch.
55, 30
(Basel
1494
): Eyn bichtvatter ist wol des glych | Der nit kan vnder richten sich | Was vnder yedr maletzy | Vnd gschlecht der sünden / mittels sy.
Chron. Strassb.
903, 29
Var. (els.
, E. 14. Jh.
): keiser Constantinus getouffet und gesunt wart von der maletrie und darumbe gap er grosse friheit der cristenheit.
Päpke, Marienl. Wernher
7978
(halem.
, v. 1382
): Von dem [Symeon] tuͦt dú schrift bekant | Das in Ihesus e zestunt | Gemacht von malaczen gesunt.
V. Anshelm. Berner Chron.
1, 320, 14
(halem.
, n. 1529
): allerhand kostbar und wunderselzam erdacht, ungedacht arznîen, insunders von wegen der malacy vil kinderbluͦt gebrucht.
Leisi, Thurg. UB
8, 221, 26
(halem.
, 1395
): Wissent, daz die beschaiden phleger und fúrseher in namen der phlegnúst und fúrsichtkait der veltsiechen der malaczie ze Costentz, [...], fúr uns komend und fúrlaitend, wie [...].
Bächtold, N. Manuel. Elsli
262, 125
(Basel
1530
): Das gegicht, den rissenden stein, die maletzy, | Der hodenbruch und dass dir we am zümpel si!
Welti, Urk. Rheinfelden
311, 37
; Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen
540, 20
; Dasypodius
376v
; 487r
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
314, 1
; Eckel, Fremdw. Murners.
1978, 131
; Rosenqvist, Frz. Einfluß.
1932, 152
; 1943, 367/8
; Voc. Teut.-Lat.
c iiijr
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
233
; Schweiz. Id.
8, 1595
; 1628
.‒
Vgl. ferner s. v. argwönig
.